CDU-Boss Merz schließt Zusammenarbeit mit AfD in Sachsen aus: "Wir würden unsere Seele verkaufen!"
Löbau - Großer Besuch in der sächsischen Oberlausitz: CDU-Chef Friedrich Merz (68) machte am heutigen Dienstag auf seiner Wahlkampf-Tour im Osten einen Stopp in Löbau. Dort stellte er klar: Die sächsische CDU wird nicht mit der AfD zusammenarbeiten!
Am Nachmittag traf der CDU-Chef auf dem Marktplatz in Löbau ein. Dort wurde er von Oberbürgermeister Albrecht Gubsch (parteilos) empfangen und durfte sich in das Gästebuch der Stadt eintragen.
Anschließend ging es für Merz, der bereits in Wandermontur angereist war, auf den Löbauer Berg. Der Anstieg hatte es in sich, der CDU-Boss war dennoch immer wieder begeistert von der Landschaft.
Oben angekommen, hielt der Oppositionsführer eine Wahlkampfrede und machte dabei für seine sächsischen Kollegen klar: Mit der AfD wird es nach der Landtagswahl am 1. September keine Zusammenarbeit geben. "Ich möchte mit diesen Leuten politisch nichts zu tun haben", so Merz.
Und weiter: "Ich weiß, dass im Osten manch einer darüber nachdenkt, ob es nicht vielleicht besser wäre, mit denen irgendwann einmal zusammenzuarbeiten. Nein, wir würden das nicht tun. Wir würden unsere Seele verkaufen, wenn wir mit diesen Leuten in irgendeiner Form politisch zusammenarbeiten."
CDU hat nach Landtagswahl wohl wenig Koalitions-Möglichkeiten
Nach seiner kurzen Rede ging es für Merz noch auf den König-Friedrich-August-Turm, der 28 Meter über dem Löbauer Berg thront. Anschließend war die Wahlkampf-Tour in Sachsen beendet.
Die CDU wird wohl nach den kommenden Landtagswahlen in Sachsen keine große Auswahl an Koalitionspartnern haben. Die Brandmauer gegen die AfD steht, Schwarz-Rot und sogar Schwarz-Rot-Grün wird laut aktuellen Umfragen auf keine Mehrheit kommen.
Bleibt nur noch das BSW. Die Wagenknecht-Partei kommt in Umfragen auf etwa 13 Prozent - das würde für eine Mehrheit mit der Union reichen.
Unklar ist allerdings, ob die beiden Parteien genug Schnittpunkte finden.
Es bleibt also vor allem nach der Wahl spannend, wenn es in die Koalitionsgespräche geht!
Titelfoto: Bildmontage: Sebastian Kahnert/dpa, 123rf/artkovalev