Ex-Umweltminister und CDU-Politiker Klaus Töpfer ist tot
Höxter/Berlin - Der frühere Bundesumweltminister und CDU-Politiker Klaus Töpfer ist tot.
Er starb am Samstag nach kurzer, schwerer Krankheit, wie eine Sprecherin der Bundes-CDU am Dienstag in Berlin bestätigte. Töpfer wurde 85 Jahre alt.
Er war Deutschlands zweiter Umweltminister – aber der erste, der das Amt nachhaltig prägte. Über Jahrzehnte galt Klaus Töpfer als das "grüne Gewissen" der Christdemokraten, bis ins hohe Alter wurde er nicht müde, eine nachhaltige Politik anzumahnen.
Bekannt wurde Töpfer unter anderem durch einen beherzten Sprung von einem Polizeiboot in den Rhein im Jahr 1988 - Grund war eine verlorene Wette, wie er immer wieder erzählte.
Ein Jahr zuvor war er als Umweltminister auf Walter Wallmann gefolgt. Töpfer blieb im Amt bis 1994 - dann löste ihn die spätere Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ab.
Klaus Töpfer hatte sich die Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit auf die Fahne geschrieben
Die Atomkatastrophe von Tschernobyl im April 1986 hatte die Regierung des damaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl (CDU) bewogen, Umweltthemen und auch den Bereich Reaktorsicherheit in einem eigenen Ministerium zu bündeln. Schon 1988 forderte Töpfer eine Zukunft ohne Kernenergie.
Auch nach seiner Zeit als Bundesumweltminister blieben Umweltschutz und Nachhaltigkeit seine Themen. 1996 vertrat Töpfer Deutschland bei der UN-Habitat-Konferenz in Istanbul. Dort ging es um die Lebensqualität in den Städten und damit auch um die Themen Armut und Umwelt. Von 1998 bis 2006 war Töpfer Direktor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen.
Töpfer wurde 1938 in Schlesien geboren und kam nach dem Zweiten Weltkrieg nach Höxter in Westfalen. Seinen politischen Weg schlug er in den 1970er Jahren im Saarland ein. Später wurde er in Rheinland-Pfalz erst Staatssekretär und dann Landesminister für Umwelt und Gesundheit.
Zuletzt lebte Töpfer mit seiner Frau in Höxter in Nordrhein-Westfalen.
Erstmeldung 10.19 Uhr, aktualisiert um 10.48 Uhr.
Titelfoto: Uwe Anspach/dpa