OB Hilberts "Klassenfahrt" zur Buga: Nur noch wenige Stadträte wollen mit
Dresden - Statt besseres Miteinander gibt's Dauer-Zank: Die von OB Dirk Hilbert (51, FDP) geplante "Klassenfahrt" zur Bundesgartenschau (Buga) nach Mannheim wurde zum Fiasko, bevor sie am Freitag überhaupt startet. Doch nicht alle Fraktionen sagten wie SPD und Linke nach Verhängen der Haushaltssperre ihre Teilnahme komplett ab.
Wegen des von Hilbert verordneten Sparprogramms schicken etwa die Grünen von ursprünglich zehn geplanten Teilnehmern noch fünf mit, wollen nicht gänzlich verzichten.
"Das ist ja keine Vergnügungsreise, sondern eine wichtige Gelegenheit, sich fachlich mit der Buga zu befassen", erklärt Fraktionsvorsitzende Agnes Scharnetzky (35, Grüne).
Dresden will sich für die Ausrichtung im Jahr 2033 bewerben. Auch die CDU schickt deshalb fünf Räte mit. "Für uns ist das ein wichtiges Thema, die Buga wird über Jahre ein Schlüsselprojekt für die Stadt sein", sagt Fraktions-Chefin Heike Ahnert (42). "Die Hotelkosten tragen wir selbst."
Die AfD reduzierte ihre Teilnehmer von acht auf zwei. "Es geht um ein Großprojekt in dreistelliger Millionenhöhe. Wir schicken unsere dafür zuständigen Fachpolitiker", so Fraktions-Chef Thomas Ladzinski (34).
Der Reise-Aspekt zur besseren "interfraktionellen Verständigung" habe sich nach all dem Streit ohnehin erledigt.
Kurios: Auf Hilberts Sommerempfang wurden auch vier Karten freier Buga-Eintritt verlost. Eine der Tombola-Gewinnerinnen war ausgerechnet Stadträtin Anne Holowenko (40, SPD), die aber (wie auf die "Klassenfahrt") verzichtete.
Titelfoto: Bildmontage: Ove Landgraf, IMAGO/U. J. Alexander