Nach Hilberts Generalkritik: Stadträte schießen gegen den OB zurück

Dresden - Erst am Freitag kritisierte OB Dirk Hilbert (53, FDP) den Koalitionsvertrag einer möglichen schwarz-roten Landesregierung scharf.

Damals Sitznachbarn, heute Rivalen: Ex-Finanzbürgermeister und Stadtrat Peter Lames (60, SPD, l.) kritisiert die Amtsführung von OB Dirk Hilbert (53, FDP). (Archivbild von 2022)  © Norbert Neumann

Angesichts der drohenden Überlastung von Sachsens Kommunen sprach der Verwaltungschef gar von einer persönlichen Enttäuschung. Bei den Fraktionen im Rat stieß die Einschätzung auf ein geteiltes Echo.

Die SPD preschte voran. Finanz-Experte und Stadtrat Peter Lames (60) monierte: "Hilbert hat alles mal wieder laufen lassen und jammert jetzt herum. Wer für die SPD an den Verhandlungen teilnimmt, war ihm jedenfalls egal. Es gab keinerlei Kontaktaufnahme."

Grünen-Fraktions-Chefin Agnes Scharnetzky (36) entgegnete: "Von einer sächsischen Landesregierung, die als Minderheit im Landtag um Mehrheiten ringen muss, erwarten wir das zunächst vernachlässigte Maßnahmen auskömmlich finanziert werden: zuvorderst der ÖPNV aber auch der Landesanteil der Kitas."

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Ebenfalls mit Blick auf die fehlende Mehrheit im Parlament kommentierte AfD-Fraktions-Chef Thomas Ladzinski (35): "Die Kritik von Herrn Hilbert, dass hier nur Nebensächlichkeiten geregelt werden, ist berechtigt, aber sinnlos." Ein Hauch an Rückenwind für den OB kam auch vom Team Zastrow.

Team-Chef Holger Zastrow (55): "Es gibt viel an der Stadtverwaltung zu kritisieren. Die Kritik an dem Koalitionspapier ist jedoch vollkommen berechtigt. Die Verhandler der geplanten Minderheitsregierung haben offenbar den Schuss noch immer nicht gehört."

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