Kritik an Hilberts Weingut-Sause: "Fürstliche Runden mit erlesenen Tropfen"
Dresden - Wegen der seit Juni verhängten Haushaltssperre müssen in Dresden zahlreiche Einrichtungen und Vereine den Gürtel enger schnallen. Doch das gilt offenbar nicht für OB Dirk Hilbert (51, FDP), moniert die Linke im Stadtrat.
Sie wirft dem Verwaltungschef immer wieder vor, knapper werdendes Steuergeld für Partys, Empfänge und Feste auszugeben.
Als erneute Bestätigung ihres Verdachts verweisen die Genossen nun auf ein Treffen des Stadtoberhaupts mit Bürgermeistern von Dresdens Umlandgemeinden am 5. September.
Damals machte der OB mit den Kollegen einen Ausflug auf das edle Weingut Zimmerling (Pillnitz), besprach dort die Herausforderungen der Region (Industrieansiedlungen, Buga, Verkehrswende).
Günstig fiel diese Besprechung allerdings nicht aus:
Der Ausflug kostete 1131 Euro. Diverse Getränke und Speisen schlugen mit 758 Euro zu Buche, die Anfahrt verursachte Kosten in Höhe von 373 Euro - alles bezahlt aus der Stadtkasse. Das ergab eine Anfrage der Linken.
Deren Stadtrat Tilo Wirtz (55) kritisiert: "Während zunehmende Bevölkerungsteile mit ihrem Einkommen nicht mehr auskommen, pflegt der OB einmal mehr seine barocke Amtsauffassung und schmeißt auf fürstliche Stadtkosten Runden mit erlesenen Tropfen und leckeren Häppchen."
Titelfoto: Christian Suhrbier