Dresden - Trotz klammer Stadtkasse und parteiübergreifender Kritik an den hohen Kosten lädt OB Dirk Hilbert (52, FDP) auch dieses Jahr im September wieder exklusiv alle gerade 18 Jahre alt gewordenen Dresdner zur "Nachtschicht"-Feier ins Rathaus ein.

Alle jungen Erwachsenen, die bis zum Tag der Sause (20. September) volljährig geworden sind, erhalten eine Einladung. Erwartet werden wie in den Vorjahren rund 3000 Gäste. Hilbert lädt "zum gemeinsamen Feiern und Kennenlernen der Stadtverwaltung ein." Live-Acts und mehr als zehn DJs sollen das Rathaus in den größten Club der Stadt verwandeln.

In den ersten Jahren hatte das Rathaus die Veranstaltung wiederholt an den Hilbert-Vertrauten Frank Schröder (54) "freihändig vergeben". Das wurde vor allem von den Linken kritisiert. Hilbert wies die Kritik stets zurück, sah "kein Geschmäckle".

Auch die hohen Kosten (bis 190.000 Euro pro Feier) sorgten dafür, dass der Stadtrat im März mit breiter Mehrheit das Rechnungsprüfungsamt einschaltete, um die Hilbert-Partys untersuchen zu lassen.

Im letzten Jahr fand die Feier - nach geänderter und erstmals öffentlicher Ausschreibung - mit Veranstalter Marco Benitz (47) einen neuen Veranstalter, der auch im September wieder ran darf. "Unser bewährtes Konzept mit Technik und Licht wird mit kleinen Highlights verfeinert", sagte er.

Das diesjährige Gesamtbudget liege wie im Vorjahr bei 180.000 Euro, teilte das Rathaus auf Anfrage mit.