145.000 Euro! Hilbert lädt zur nächsten Feier ins Rathaus ein
Dresden - Fehler der Verwaltung, aber keine Korruption: Der geheime Bericht des vom Stadtrat beauftragten Rechnungsprüfungsamtes kam anhand der vorgelegten Unterlagen zum Ergebnis, dass OB Dirk Hilbert (52, FDP) selbst keine Entscheidungen zu den Vergabeverfahren getroffen hatte. Nun lädt er zur fünften kostspieligen "Nachtschicht"-Sause ein.
Am Freitag, 20. September, ist es wieder so weit: Mehr als 3000 junge Erwachsene (die in den letzten zwölf Monaten volljährig geworden sind) werden zur Party im Rathaus erwartet. Von 21 bis 3 Uhr in der Nacht heißt es dort auf drei Floors Tanzen und Feiern anstatt Akten wälzen.
Auch in Zeiten knapper Kassen und Millionenloch im Haushalt hält Hilbert an dem kostspieligen Format fest. Für die diesjährige Ausgabe rechnet er mit rund 145.000 Euro, im Vorjahr waren es gut 153.000 Euro gewesen. "Ich halte das für zwingend und dringend angemessen", betonte Hilbert am Mittag. "Wir müssen die jungen Menschen erreichen, einbinden. Wir haben ein Format entwickelt, was sie wirklich in großer Menge anspricht, begeistert, neugierig macht."
Man subventioniere kulturelle Eintrittskarten mit bis zu 200 Euro pro Eintrittskarte - jeden Abend, so Hilbert. Bei der "Nachtschicht"-Party seien es 47 Euro pro Teilnehmer.
Eine solche Feier erlebten die jungen Menschen nur einmal im Leben, so Hilbert.
Nachtschicht-Party soll es auch weiterhin geben
Das Feedback der Gäste habe bestätigt, dass diese die Veranstaltung sehr positiv wahrnehmen.
Rathaus-Azubis werben auf der Feier auch für Jobs im Rathaus. Gerade in Hinblick auf die Digitalisierung würden junge Kräfte künftig dringend benötigt, argumentierte der OB.
Nach öffentlicher Ausschreibung wird die Feier wie im vergangenen Jahr von Veranstalter Marco Benitz (47) organisiert.
"Wir haben das Format ein Stück weit etabliert", sagt er und kündigte Verbesserungen für die Ausstattung der Floors und der Lasershow vorm Rathaus an.
Hilbert: "Ich finde es wunderbar, dass es die Nachtschicht gibt. Und es wird sie auch weiterhin geben."
Titelfoto: Bildmontage/Stefan Häßler, imago images/Sylvio Dittrich