Satirisches FDP-Plakat zum 9-Euro-Ticket sorgt für Empörung: "Sollen sie doch Porsche fahren"

Frankfurt am Main - Für einen satirisch-kritischen Beitrag in der Diskussion um die Beibehaltung des 9 Euro-Tickets hat eine Aktionsgruppe Werbeflächen in Frankfurt am Main und Umgebung "gekapert".

Die rund 30 Plakate der Satire-Aktion hängen in Frankfurt am Main und Offenbach aus.
Die rund 30 Plakate der Satire-Aktion hängen in Frankfurt am Main und Offenbach aus.  © dpa/Boris Rössler

Auf etwa 30 Plakatflächen in Frankfurt und Offenbach ist nun im Stil eines FDP-Plakats Finanzminister Christian Lindner (43) abgebildet - darunter steht der satirische Ausruf "Kein Geld für ÖPNV? Sollen sie doch Porsche fahren".

Die Plakate stammen von der Künstlergruppe "Dies irae". Bei der Aktion sei kein Sachschaden entstanden, betonte die Künstlergruppe. Der Staatsanwaltschaft Frankfurt lag nach Angaben einer Sprecherin bisher keine Anzeige zu der Aktion vor.

"Wir sind fest davon überzeugt, dass unsere Plakate von der Meinungsfreiheit gedeckt sind", hieß es angesichts der Diskussion um die Strafbarkeit solcher Aktionen. "Bisher wurden alle Strafverfahren wegen unserer Plakataktionen eingestellt."

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Es habe allerdings Kritik gegeben, dass das Parteilogo unverändert geblieben sei. "Wir trauen den Menschen, die unser Plakat sehen zu, dass sie sofort verstehen, dass es unmöglich von der FDP kommen kann", hieß es aus der Gruppe.

"Wenn man den Leuten an der Bushaltestelle ansieht, dass es wegen des Plakats in ihrem Kopf knirscht oder dass es ein Lächeln auf das Gesicht zaubert, haben wir einen guten Job gemacht."

Nicht nur in Frankfurt am Main: FDP-Satire-Plakate auch in Offenbach am Main gesichtet

Zu der Plakataktion kommentierte der Darmstädter FDP-Vorsitzende Christoph Rohloff:

"Satire darf provozieren, sollte gut gemacht sein und darf nicht lügen. Der ÖPNV muss derzeit jedoch steigende Energie- und Personalkosten sowie eine erhöhte Nachfrage gleichzeitig stemmen. Eine ausreichende Finanzierung des ÖPNV ist hierfür Voraussetzung."

Titelfoto: dpa/Boris Rössler

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