"Lügner" und "Kriegs-Treiber": Christian Lindner wird bei Rede massiv gestört!

Düsseldorf - FDP-Bundesparteichef Christian Lindner (43) hat die militärische und finanzielle Unterstützung Deutschlands für die Ukraine unter lautstarken Protesten in Düsseldorf verteidigt.

Bundesfinanzminister Christian Lindner (43, FDP) bei einer Pressekonferenz Anfang Mai.
Bundesfinanzminister Christian Lindner (43, FDP) bei einer Pressekonferenz Anfang Mai.  © Kay Nietfeld/dpa

Einigen Dutzend Störern, die dem Bundesfinanzminister am Samstag "Kriegstreiber" und "Lügner" entgegenriefen, hielt Lindner am Samstag entgegen: "Wenn Ihr glaubt, dass Ihr mich aus der Ruhe bringen könnt, habe Ihr Euch getäuscht."

Beim offiziellen Wahlkampffinale seiner Partei musste er dennoch seine Stimme arg anheben.

Die besondere Lage nach dem russischen Angriffskrieg habe eine Zeitenwende gebracht und erfordere in Deutschland neue Schulden, betonte Lindner. Das 100 Milliarden Euro schwere Sondervermögen brauche man, "um 16 Jahre Vernachlässigung der Bundeswehr zu stoppen."

Vorzeitiges Aus der Ampel-Koalition? Vielsagende Worte von Christian Lindner
Christian Lindner Vorzeitiges Aus der Ampel-Koalition? Vielsagende Worte von Christian Lindner

"Du musst kämpfen können, damit du nicht kämpfen musst", heiße die Devise, rief der Bundesfinanzminister einen Tag vor der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen. "Damit ist keine Militarisierung der deutschen Außenpolitik gemeint."

Deutschland stehe an der Seite der Ukraine, die auch europäische Freiheitswerte verteidige.

Beim offiziellen Wahlkampffinale der FDP in Köln demonstrierten zwei Männer nackt vor der Bühne und hielten ein Banner mit der Aufschrift "Stoppt den fossilen Wahnsinn" in die Höhe.
Beim offiziellen Wahlkampffinale der FDP in Köln demonstrierten zwei Männer nackt vor der Bühne und hielten ein Banner mit der Aufschrift "Stoppt den fossilen Wahnsinn" in die Höhe.  © Horst Konopke

Deutlich schlechtere Umfrage-Werte für FDP als bei letzter Wahl

Bislang erzielte die FDP, die in NRW mit Spitzenkandidat Joachim Stamp (51) ins Rennen geht, schlechtere Umfragewerte, als bei der letzten Landtagswahl.
Bislang erzielte die FDP, die in NRW mit Spitzenkandidat Joachim Stamp (51) ins Rennen geht, schlechtere Umfragewerte, als bei der letzten Landtagswahl.  © Roberto Pfeil/dpa

An die kleine Störer-Gruppe gewandt, rief Lindner unter großem Beifall der Zuhörer zu: "Die tapferen Ukrainerinnen und Ukrainer verteidigen sogar die Freiheit von denen da, die sie mit Füßen treten."

Die FDP bildet aktuell im bevölkerungsreichsten Bundesland eine Koalition mit der CDU. Letzte Umfragen sehen die FDP überwiegend bei sieben bis acht Prozent, für eine Neuauflage einer schwarz-gelben Regierung in NRW würde es nicht reichen.

Bei der Landtagswahl 2017 hatte die FDP noch 12,6 Prozent geholt.

Titelfoto: Kay Nietfeld/dpa

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