Lindner und Lehfeldt wehren sich: So gewitzt reagiert der "Titanic"-Verlag

Berlin - Das fanden Christian Lindner (46) und Franca Lehfeldt (35) überhaupt nicht lustig! Der Ex-Finanzminister und seine Partnerin gehen juristisch gegen ein Cover der "Titanic" vor. Gewohnt humoristisch reagiert die Satirezeitschrift darauf.

Franca Lehfeldt (35) und Christian Lindner (46) wehren sich gegen ein "Titanic"-Cover.
Franca Lehfeldt (35) und Christian Lindner (46) wehren sich gegen ein "Titanic"-Cover.  © Christoph Soeder/dpa

Im Januar hatte das Magazin getitelt: "Baby-Glück im Eimer - Es wird ein Low Performer! Lindner stellt Eilantrag zur Abschaffung von §218".

Dazu war ein Bild vom FDP-Politiker mit seiner Ehefrau sowie ein falsches Ultraschallbild eines Fötus mit einem nach unten verlaufenden Chart zu sehen.

Es ist eine Anspielung auf Lehfeldts Schwangerschaft sowie die von den Liberalen stets kritisierte Leistungskultur in Deutschland und deren Verweigerungshaltung, für die Streichung des Verbots-Paragrafen zum Schwangerschaftsabbruch zu stimmen.

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Nach Meinung von Lindners Rechtsanwalt verletze die Gestaltung der Titelseite die Persönlichkeitsrechte seines Mandanten "aufs Schwerste", berichtet die FAZ.

Es handle sich um eine "grundlose und auch bezugslose falsche Unterstellung eines gewollten Abbruchs werdenden Lebens", so der Jurist. Man habe "Titanic" daher eine Unterlassungserklärung zukommen lassen, um eine Weiterverbreitung zu verhindern.

Titelseite der "Titanic"-Januarausgabe

Magazin Titanic kontert mit Witz

Wenn es nach dem Satiremagazin geht, soll auf Sylt der Prozess veranstaltet werden.
Wenn es nach dem Satiremagazin geht, soll auf Sylt der Prozess veranstaltet werden.  © Lea Albert/dpa

Der Verlag selbst will der anwaltlichen Aufforderung offenbar nicht nachkommen. Stattdessen nutzt man die Angelegenheit lieber für PR in eigener Sache.

"Die Redaktion freut sich, wenn sich Ruheständler dank 'Titanic' nicht langweilen müssen. Prozesshanselei ist ein beliebtes, urdeutsches Hobby, und unsere Gerichte sind bekanntermaßen ohnehin nicht ausgelastet", heißt es in einer Mitteilung.

Auch wenn das Unternehmen soeben eine Schuldenbremse beschlossen habe, sehe man einer etwaigen Schmerzensgeldforderung gelassen entgegen.

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"Da kämen ja 5 Prozent Zinsen über dem Basiszinssatz dazu – und dass ein FDP-Politiker fünf Prozentpunkte erzielt, ist derzeit unwahrscheinlich."

Es folgt ein letzter Seitenhieb in Anspielung auf Lindners Traumhochzeit im hohen Norden Deutschlands: "So oder so wird die Redaktion versuchen, den Prozess vor dem Landgericht Sylt verhandeln zu lassen, weil es dort gratis Sekt und Krabbenbrötchen in der Kantine gibt."

Titelfoto: Christoph Soeder/dpa

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