Christian Lindner in Kiew: "Die Ukraine darf diesen Krieg nicht verlieren"
Kiew - Gut anderthalb Jahre nach Kriegsbeginn ist Finanzminister Christian Lindner (44, FDP) am heutigen Montag in die Ukraine gereist. Vor Ort sicherte er weitere Unterstützungen Deutschlands zu und bekräftigte: "Die Ukraine darf diesen Krieg nicht verlieren."
Wie schon so viele andere Politiker vor ihm reiste Lindner mit dem Zug in die ukrainische Hauptstadt. "Es ist immer ein anderer Eindruck, den man sich macht, wenn man selber vor Ort ist, als wenn man sich in Washington oder Brüssel oder Berlin in Sitzungsräumen trifft."
In Kiew angekommen, sprach er davon, dass es ein besonderer und bewegender Moment für ihn sei, wieder in der Stadt zu sein, die er zuletzt Anfang 2020 besucht hatte. Doch wie bei der Dienstreise eines Finanzministers üblich ging es in so manch melancholischem Satz vor allem ums Geld.
Insgesamt habe Deutschland bislang bilaterale Gesamthilfen für die Ukraine und geflüchtete Menschen aus dem Land von 22 Milliarden Euro geleistet. Darin enthalten sind auch Milliardenhilfen für die Unterbringung, Verpflegung und Betreuung Geflüchteter.
Die Militärhilfen beliefen sich auf mehr als zwölf Milliarden Euro. Und es wird in Zukunft noch mehr Geld werden, denn unter anderem mit Kiew-Bürgermeister Vitali Klitschko (52) sprach Lindner über weitere finanzielle Unterstützung der Ukraine und Kiews.
Lindner will mit Amtskollegen über Lieferung von Marschflugkörpern sprechen
Auch wolle man das ukrainische Finanzministerium dabei unterstützen, attraktiver für ausländische Direktinvestitionen zu werden sowie die Verwaltung besser aufzustellen. Man wolle über sehr konkrete Fragen der Zusammenarbeit reden, so der Finanzminister.
Der äußerte sich auch in der Debatte um eine mögliche Lieferung von Marschflugkörpern des Typs Taurus. Deutschland werde im Kreis der Verbündeten beraten, was benötigt werde und was möglich sei.
"Da ich weiß, dass viele für eine solche Unterstützung Sympathie haben, wie ich selbst auch, hoffe ich auf eine baldige, sehr baldige Klärung dieser Fragen."
Titelfoto: imago/photothek/Thomas Imo