Thüringens MP Ramelow schießt gegen Wagenknecht: Darum geht es!

Erfurt - Zweieinhalb Wochen vor der Landtagswahl hat Thüringens Ministerpräsident und Linke-Spitzenkandidat Bodo Ramelow (68) seine Ex-Parteikollegin Sahra Wagenknecht (55) für den BSW-Wahlkampf in Thüringen kritisiert.

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (68, Linke) hat seine Ex-Parteikollegin Sahra Wagenknecht (55) kritisiert. (Archivbild)
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (68, Linke) hat seine Ex-Parteikollegin Sahra Wagenknecht (55) kritisiert. (Archivbild)  © Bodo Schackow/dpa

Wagenknecht rede "gerade überall über einen politischen Kuhhandel: Das BSW in Sachsen soll Michael Kretschmer (CDU) erneut zum Ministerpräsidenten wählen, und im Gegenzug soll die CDU Frau Wolf zur Thüringer Ministerpräsidentin machen", beschwerte sich Ramelow beim "Tagesspiegel".

"Frau Wagenknecht vergibt also noch vor der Wahl erstmal die Posten." Das lese er "mit Verblüffung".

Einer aktuellen Insa-Umfrage im Auftrag der Funke Medien Thüringen zufolge liegt das BSW mit 19 Prozent vor der Linken von Ramelow, die auf 16 Prozent kommt.

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BSW-Spitzenkandidatin Katja Wolf (48) wird von Wagenknecht immer wieder als mögliche Ministerpräsidentin genannt, sollte das BSW vor der CDU ins Ziel einlaufen. Der Abstand zu den Christdemokraten beläuft sich nach der Insa-Erhebung auf nur zwei Prozentpunkte.

Ramelow stellte im "Tagesspiegel" die Entscheidungsgewalt von Wolf infrage. "Wenn das BSW vorn liegt, werden wir sehen, ob Frau Wolf entscheiden kann – oder ob Frau Wagenknecht entscheidet, was Frau Wolf entscheidet", sagte Ramelow. Sowohl Wagenknecht als auch Wolf waren einst Mitglieder der Linken.

Sahra Wagenknecht (55) war einst Mitglied der Linken. (Archivbild)
Sahra Wagenknecht (55) war einst Mitglied der Linken. (Archivbild)  © Bernd von Jutrczenka/dpa

Signal von BSW-Landesparteichef

Wagenknecht hatte zuletzt Positionen zum Thema Krieg und Frieden zur Bedingung für eine Koalition auf Landesebene mit dem BSW gemacht.

Auch der Thüringer BSW-Landesparteichef Steffen Schütz hatte signalisiert, dass man seine Haltung bei dem Thema nicht opfern werde. In Thüringen wird am 1. September ein neuer Landtag gewählt.

Titelfoto: Bodo Schackow/dpa/Bernd von Jutrczenka/dpa/Montage

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