Ramelow twittert über Nazi-Ufos und Impfstoff-Regen: So rechtfertigt Thüringens MP das wirre Zeug
Erfurt - Wurde der X-Account von Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (67, Linke) gehackt? Diese Frage dürfte sich der eine oder andere seit Wochenbeginn sicherlich gestellt haben, wenn er die Beiträge des 67-Jährigen verfolgt hat.
Auf Ramelows Seite hieß es unter anderem: "Achtung liebe Patrioten heute Abend sprühen unsere Flugzeuge nicht, aber die Thüringer Reichsflugscheibe kommt zum Einsatz und hat was für Euch mitgebracht : mRNA. Dann braucht ihr nicht mehr Impfen Impfen Impfen Impfen Impfen Impfen Impfen Impfen".
In der Kurznachricht, die mit mehreren Spritzen-Emojis versehen war, spielt Thüringens MP auch auf die "Reichsflugscheibe" an. Eine fliegende Untertasse, die angeblich in Nazi-Deutschland gebaut worden sein soll.
In einem anderen Beitrag schrieb Ramelow, dass dieses fiktive Flugobjekt im Jonastal nicht abheben könne,"denn offenbar ist der Geist von Meggi auferstanden."
Hier spielte der 67-Jährige wohl auf Internet-Star Maggie an. Ein Schaf mit extrem viel Wolle, das jahrelang allein im Jonastal umherstreifte. Im vergangenen Jahr gab es die traurige Nachricht, dass Maggie tot sei.
Ramelow zu X-Postings: "An Dümmlichkeit nicht zu überbieten"
Ramelow erklärte gegenüber dem Mitteldeutschen Rundfunk (MDR), die Posts seien "Satire" gewesen.
Durch die Übernahme von Twitter - jetzt X - durch Elon Musk (52) werde der Kurznachrichtendienst immer mehr zu einem "sehr schwierigen Milieu, in dem es nicht mehr um Nachrichten geht, sondern in dem Kampagnen stattfinden - und zwar sehr unangenehme, getragen von Hass und Hetze", erklärte er.
Ramelow verfasste bewusst Nachrichten wie beispielsweise die eingangs erwähnte, die wie er es formulierte, an "Dümmlichkeit" nicht zu überbieten ist.
Es gebe Schlüsselbegriffe, die inzwischen von sogenannten Bots - vereinfacht gesagt: Programme - automatisiert ausgelesen und mit Reaktionen versehen würden.
"Impfen" und "mRNA" seien "Schlüsselbegriffe [...] an denen sich bestimmte, geistige Haltungen brechen", erklärte Ramelow gegenüber dem MDR. Deren elektronische Macht gehe dann überall nieder, so der 67-Jährige, der dabei auf Shitstorms anspielte.
Wird Bodo Ramelow X verlassen?
Thüringens Ministerpräsident sieht darin nach Angaben des MDR große Gefahren mit Blick auf eine mögliche Einflussnahme auf zukünftige Wahlkämpfe auch im Freistaat.
Auf die Frage, ob er darüber nachdenke, X zu verlassen, antwortete Ramelow: "Ganz klar, nein!" Er habe sich entschieden, "den Kampf in X" aufzunehmen, indem er unangenehme, Hass verbreitende, Accounts blocke.
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