Erfurt - Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (67, Linke) trug am Freitag vor dem Thüringer Landtag einen Bierkasten vor sich her. Dahinter steckt eine Geste aus Reihen des Thüringer Bauernverbandes.

Partystimmung bei MP Ramelow? Fehlanzeige! Auch eine verlorene Wette ist nicht der Grund, weshalb Deutschlands einziger linker Ministerpräsident am Freitag einen Bierkasten im politischen Zentrum Thüringens vor sich hertrug.

Wie das Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft (TMIL) auf Anfrage von TAG24 mitteilte, ließ Dr. Lars Fliege, Vizepräsident des Thüringer Bauernverbandes, TMIL-Ministerin Susanna Karawanskij (43, Linke) die Kiste Bier als Dank dafür übermitteln, "dass sie sich am Mittwoch und Donnerstag vor dem Thüringer Landtag intensiv Zeit genommen hatte, mit den protestierenden Landwirtinnen und Landwirten zu sprechen und sie Verständnis für die Proteste äußerte."

Der Thüringer Bauernverband hatte zuletzt angekündigt, dass man mit seinen Landwirten und Unterstützern von Mittwoch bis Freitag am Thüringer Landtag mit einem "Landwirte-Camp" präsent sein werde.

Nach Angaben des TMIL nahm Ministerin Karawanskij die Kiste Bier nicht persönlich entgegen, da sie am Freitag in Berlin im Bundesrat sprach. Sie habe sich dort für die berechtigten Anliegen der Landwirtschaft eingesetzt, hieß es.

Auf die Frage, wer den Kasten Sternburg leeren darf, teilte man uns mit: "Wie wir Ministerin Karawanskij kennen, gehen wir davon aus, dass sie das Geschenk als Zeichen der Wertschätzung an die Mitarbeiter:innen unserer Landwirtschaftsabteilung weitergeben wird."

Die Wahl der Biermarke hat Ministeriumsangaben zufolge den Hintergrund, dass Lars Fliege in seinem Agrarbetrieb Braugerste anbaut. Es werde unter anderem "dieses Bier" damit gebraut.