Die Linke am Ende? Bodo Ramelow fordert Veränderungen nach Rückzug der Parteispitze

Erfurt - Die beiden Linken-Chefs Janine Wissler (43) und Martin Schirdewan (49) geben bald ihren Parteivorsitz ab. Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (68) fordert nun strukturelle Veränderungen in seiner Partei.

In der Linkspartei muss sich grundlegend etwas ändern, findet Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (68, Linke).
In der Linkspartei muss sich grundlegend etwas ändern, findet Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (68, Linke).  © Bodo Schackow/dpa

"Ich habe die Erwartung an die Kreisverbände und die Landesverbände, dass sie jetzt sehr aktiv mitarbeiten, dass sie nicht nur aufs Personal gucken, sondern auch auf die strukturellen Themen", sagte Ramelow in Erfurt. Es gehe auch um eine bessere formale Einbindung der Landesverbände, so der 68-Jährige.

Die beiden Linke-Bundesvorsitzenden Wissler und Schirdewan hatten am Sonntag ihren Rückzug angekündigt. Beim Parteitag in Halle im Oktober wollen sie nicht mehr kandidieren. Ramelow erklärte, er sei beiden dankbar, dass sie bis dahin noch Verantwortung tragen.

Gegenüber dem Wochenmagazin "Stern" teilte Ramelow mit: "Die Ankündigung ist ein absolut notwendiger Schritt." Zwar mag der Zeitpunkt vor den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen schlecht erscheinen, aber er verstehe die Entscheidung der beiden Vorsitzenden.

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Eine neue Führung in der Linken könne aber nur ein "Teil eines grundlegenden Neuanfangs der Partei sein", betonte Thüringens Ministerpräsident. Ein Austausch von Personen reiche nicht.

Nach dem Weggang von Sahra Wagenknecht (54, BSW) und ihrer Neugründung einer eigenen Partei, leidet die Linkspartei unter eingebrochenen Umfragewerten.

Titelfoto: Bodo Schackow/dpa

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