Bodo Ramelow lädt uraltes Foto hoch und wird "mit Hass überschüttet"

Erfurt - Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (67, Linke) ist einer der schillerndsten Politiker im Freistaat. Seit einigen Tagen prasseln jedoch zahlreiche Hassnachrichten auf ihn ein.

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (67, Linke) hat sich mit der Pride-Community solidarisiert und dafür Hassnachrichten erhalten.
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (67, Linke) hat sich mit der Pride-Community solidarisiert und dafür Hassnachrichten erhalten.  © Wolfgang Kumm/dpa

Der 67-Jährige wird angefeindet, weil er sich weltoffen und solidarisch zeigt. Aktuell befinden wir uns im Juni - oder anders ausgedrückt im "Pride Month".

Der "Pride Month" ist eine jährliche Feier, die im Juni stattfindet und Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender-Menschen gewidmet ist. In diesem Monat feiert die LGBTQI+-Community auf verschiedenste Arten.

Aus diesem Grund erklärte sich Bodo Ramelow mit der Pride-Community, also Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender-Menschen, solidarisch und erhielt daraufhin Hasskommentare, wie er auf Twitter erklärte. "Seit Sonntag werde ich mit Hass überschüttet", schrieb der Regierungschef.

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Verfasst wurden die negativen Mitteilungen von "Accounts, die mit 'Stolzmonat' gekennzeichnet" sind, so der Linke-Politiker. Menschen, die ihre Liebe zur deutschen Nationalität zelebrieren wollen, kennzeichnen ihr Profil derzeit mit einer Deutschlandflagge. Gerade diesen Personen, die ihr Vaterland lieben, scheint die Solidarität Ramelows mit der Pride-Community schwer aufzustoßen.

Doch der Ministerpräsident lässt sich davon laut eigener Aussage nicht einschüchtern und setzte am Freitag zum Konter an. Auf Twitter lud er ein neues Profilbild hoch. Auf diesem Foto posiert er stolz mit einer Pride-Flagge. In einem weiteren Tweet schrieb er dann: "Gerade deshalb erkläre ich mich mit der Pride solidarisch. Dafür muss ich nicht schwul sein, nur weltoffen und solidarisch!"

Auf die Idee, mit der Flagge zu posieren, kam er aber nicht er jetzt. Wie er in den Kommentarspalten erklärte, ist das Bild uralt. Es entstand, als zum ersten Mal vor der Staatskanzlei die Regenbogenfahne gehisst wurde, teilte er mit. Dies dürfte auch die nicht ganz so optimale Bildqualität erklären.

Die Nachrichten im Postfach des Ministerpräsidenten dürften nach seinem Profilbildwechsel bestimmt nicht weniger werden. Ramelow wird es wohl aber egal sein, da er weiß, für welche Werte er steht.

Titelfoto: Wolfgang Kumm/dpa

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