Wutausbruch bei Interview: Höcke von Journalisten-Aussage entsetzt

Erfurt - Nach dem deutlichen Wahlsieg der AfD in Thüringen war dessen Landesvorsitzender Björn Höcke (52) am Sonntagabend für ein Interview im ARD-Wahlstudio zu Gast. Dabei kochte die Stimmung direkt am Anfang mächtig hoch.

Am Sonntagabend befragte ARD-Moderator Gunnar Breske (44, r.) den Thüringer AfD-Vorsitzenden Björn Höcke (52) zum Wahlausgang.
Am Sonntagabend befragte ARD-Moderator Gunnar Breske (44, r.) den Thüringer AfD-Vorsitzenden Björn Höcke (52) zum Wahlausgang.  © Michael Kappeler/dpa

Moderator Gunnar Breske (44) begrüßte den AfD-Politiker mit den Worten: "Sie sind die Partei, mit den meisten Stimmen an diesem Wahlabend. Sie werden aber auch als gesichert rechtsextremistisch eingestuft."

Sofort ging Höcke wütend dazwischen: "Das musste ja gerade wieder sein. Hören Sie bitte auf, mich zu stigmatisieren. Wir sind die Volkspartei Nummer 1 in Thüringen. Sie wollen doch nicht ein Drittel der Thüringer Wähler als rechtsextrem einstufen", feuerte der 52-Jährige dem Journalisten entsetzt entgegen.

Breske erwiderte, dass es sich bei seiner Anmoderation um eine Tatsachen-Äußerung gehandelt habe und ging sogleich in die entscheidende Frage über: "Mit wem wollen Sie koalieren?", wollte der 44-Jährige wissen.

Plakat in Erfurt: Björn Höcke als neuer Hitler dargestellt
Björn Höcke Plakat in Erfurt: Björn Höcke als neuer Hitler dargestellt

Darauf antwortete Höcke: "Wir sind bereit, Regierungsverantwortung zu übernehmen und es ist gute parlamentarische Tradition in Deutschland, dass die stärkste Kraft nach der Wahl zu Gesprächen einlädt."

Man werde in der kommenden Woche in den Gremien die Lage analysieren und entscheiden, wem man Gesprächsangebote unterbreite.

Titelfoto: Michael Kappeler/dpa

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