Thüringens AfD-Boss Höcke knöpft sich BSW-Frontfrau Wagenknecht vor - Kommt es zur Klage?

Erfurt - Thüringens AfD-Boss Björn Höcke (52) schießt gegen BSW-Chefin Sahra Wagenknecht (55). Kommt es zur Klage?

Thüringens AfD-Chef Björn Höcke (52) sieht sich nach eigenen Angaben "gezwungen", gegen Wagenknechts "Falschbehauptungen" rechtlich vorzugehen. (Archivbild)
Thüringens AfD-Chef Björn Höcke (52) sieht sich nach eigenen Angaben "gezwungen", gegen Wagenknechts "Falschbehauptungen" rechtlich vorzugehen. (Archivbild)  © Frank Hammerschmidt/dpa

"@SWagenknecht macht Werbung für mein Buch - dabei hat sie es offenbar gar nicht gelesen. Leider sehe ich mich gezwungen, gegen ihre in den letzten Wochen wiederholt vorgetragenen dreisten Falschbehauptungen rechtlich vorzugehen", teilte Höcke auf X mit.

"Die Angelegenheit wurde an einen Anwalt übergeben, wir gehen zeitnah gegen Frau Wagenknecht vor", erfuhr t-online nach eigenen Angaben am Montag aus Höckes Büro. "Ob nur zivil- oder strafrechtlich oder auf beiden Wegen, wird derzeit geprüft", hieß es laut dem Nachrichtenportal weiter.

Grund für Höckes Gang zum Anwalt ist nach Informationen von t-online Wagenknechts Aussage im TV-Duell gegen AfD-Chefin Alice Weidel (45), Höcke wolle 20 bis 30 Millionen Menschen "remigrieren". Wörtlich sagte sie in dem TV-Duell bezüglich "Remigration" unter anderem: "Herr Höcke spricht da von 20 bis 30 Millionen Menschen. Also, ehrlich gesagt: Da wird mir übel."

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Auf dem X-Kanal "@SWagenknecht" wurde am Tag nach Höckes X-Beitrag Folgendes vermeldet: "Mea maxima culpa: Ich habe mich auf einen FAZ-Artikel vom 24.8.24 bezogen, laut dem #Höcke 20-30 Millionen Menschen in Deutschland loswerden will. Tatsächlich hat er von 20-30 Prozent gesprochen. Ich korrigiere: Es sind also 'nur' bis zu 25 Millionen."

Rudert inzwischen offenbar zurück: BSW-Chefin Sahra Wagenknecht (55). (Archivbild)
Rudert inzwischen offenbar zurück: BSW-Chefin Sahra Wagenknecht (55). (Archivbild)  © Kay Nietfeld/dpa

Hatte Wagenknecht eine Aussage auf einem AfD-Stammtisch im Ohr?

Wagenknechts Sprecherin teilte t-online nach Angaben des Nachrichtenportals mit: "Frau Wagenknecht bezog sich auf einen Artikel der 'Frankfurter Allgemeinen Zeitung', der falsch zitiert. Wenn Herr Höcke klagen möchte, soll er also die FAZ verklagen."

In Bezug auf Höckes Buch "Nie zweimal in denselben Fluss" heißt es in einem Beitrag von WELT: "Wie WELT bereits im Faktencheck nach dem Duell berichtete, sprach oder schrieb Höcke in diesem Zusammenhang aber augenscheinlich nie von der konkreten Zahl '20 bis 30 Millionen' Menschen."

Vielmehr könnte Wagenknecht den Angaben zufolge bei ihrer Aussage einen "oft falsch zitierten" Höcke-Auftritt auf einem sogenannten AfD-Stammtisch in Gera im Winter 2023 im Ohr gehabt haben. Dort sagte er laut WELT: "Wir werden auch ohne Probleme mit 20, 30 Prozent weniger Menschen in Deutschland leben können", das sei sogar "ökologisch sinnvoll". Den Angaben nach tätigte Höcke die Aussage in Zusammenhang mit dem demografischen Wandel.

Titelfoto: Frank Hammerschmidt/dpa/Kay Nietfeld/dpa/Montage

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