Mikrofon-Wurf und Hitlergruß: Höcke mit Peinlich-Auftritt in Aschaffenburg

Aschaffenburg - Wenige Tage nach der tödlichen Messerattacke in einem Park im unterfränkischen Aschaffenburg hat sich AfD-Politiker Björn Höcke (52) am Freitag am Ort des Geschehens eingefunden, um den Betroffenen zu gedenken. Dabei unterlief ihm nicht nur ein peinlicher Schnitzer, es kam auch zu lautstarken Protesten.

Die Veranstaltung wurde von lautstarken Gegenprotesten samt Bannern begleitet.
Die Veranstaltung wurde von lautstarken Gegenprotesten samt Bannern begleitet.  © NEWS5/Pascal Höfig

Der Vorsitzende der thüringischen Fraktion der Alternative für Deutschland hatte es angesichts der keineswegs ausschließlich wohlwollend gestimmten Menschenmasse im Schöntalpark schwer, überhaupt ans Rednerpult zu kommen. Zudem sprach er im Rahmen seiner Gedenkrede immer wieder von einem getöteten Mädchen.

Seinen inhaltlichen Fehler bemerkte er erst, als ihn anwesende Reporter auf selbigen hinwiesen. Denn am vergangenen Mittwoch wurden an gleicher Stelle ein zwei Jahre alter Junge sowie ein 41 Jahre alter Mann mutmaßlich von einem 28 Jahre alten afghanischen Staatsbürger tödlich mit einem Messer verletzt.

Weniger ob seines Fauxpas, sondern viel eher angesichts seiner Anwesenheit und der seiner Parteianhänger fanden sich auch etliche Gegendemonstranten samt Bannern und lauter Musik ein. Zudem adressierten sie "Nazis raus"- und "Pfui"-Rufe in Richtung Höcke.

Medien: Höcke will nicht in Bundestag - dagegen möchte ein Vertrauter nach Berlin!
Björn Höcke Medien: Höcke will nicht in Bundestag - dagegen möchte ein Vertrauter nach Berlin!

Wie die Polizei, die mit einem Großaufgebot vor Ort war, berichtete, waren es aber nicht die einzigen Zwischenfälle. So hätten die Protestler aus dem linken Spektrum teilweise Menschenketten gebildet, um die Zugänge zum Gelände zu versperren. Außerdem sei es zum Wurf eines Mikrofons gekommen. Ob hierbei jemand verletzt wurde, müsse noch ermittelt werden.

Mindestens eine anwesende Person habe sich mit dem Zeigen des Hitlergrußes strafbar gemacht.

Björn Höcke mit Fauxpas während Gedenkrede: Polizei bewertet Veranstaltung weitgehend friedlich

Björn Höcke (52) sprach in seiner Gedenkrede wiederholt von einem getöteten Mädchen.
Björn Höcke (52) sprach in seiner Gedenkrede wiederholt von einem getöteten Mädchen.  © NEWS5/Pascal Höfig

Nichtsdestotrotz bewerteten die Ordnungshüter den Ablauf der Veranstaltung als weitestgehend friedlich, auch wenn es im Rahmen der Auflösung der Versammlung zu vermehrten Beleidigungen gegen die Beamten kam.

Derweil wurde der vermeintliche Messerstecher, der zudem drei teils schwer verletzte Personen zu verantworten haben soll, in eine forensische Psychiatrie im benachbarten Lohr am Main eingewiesen.

Titelfoto: NEWS5/Pascal Höfig

Mehr zum Thema Björn Höcke: