Höcke schießt gegen Razzia-Berichte und spricht vom "Sieg des gesunden Menschenverstandes"
Erfurt - Thüringens AfD-Fraktions- und Landeschef Björn Höcke (51) hat am Dienstagmittag auf Twitter zum Gegenschlag ausgeholt. Zuvor wurde bekannt, dass das Haus von Höcke in Bornhagen (Landkreis Eichsfeld) durchsucht worden ist.
"An alle die, die ein unschuldiges Kind in die Öffentlichkeit zerren, seine elementaren Persönlichkeitsrechte mit Füßen treten, nur weil es mein Sohn ist: Eure Perversität wird den Sieg des gesunden Menschenverstandes nicht aufhalten", teilte Höcke via Twitter mit. Dabei spielte der 51-Jährige offenbar auf Medienberichte an, in der von einer Razzia die Rede ist.
Tatsächlich bestätigte Oberstaatsanwalt Ulf Walther gegenüber TAG24, dass das Haus des Politikers in Bornhagen durchsucht wurde. Im Fokus steht jedoch nicht Höcke selbst, sondern ein minderjähriges Familienmitglied, bei dem es sich um seinen 15-jährigen Sohn handeln soll.
Die Razzia fand bereits am 28. November vergangenen Jahres statt. Zuvor hatte die BILD berichtet. Brisant ist, dass der Beitrag fast sieben Monate später nach der Hausdurchsuchung und wenige Tage vor der Stichwahl in Sonneberg veröffentlicht wurde. Zu der kommt es, weil AfD-Mann Robert Sesselmann (50) zuletzt die absolute Mehrheit (46,7 Prozent) knapp verfehlt hatte.
Sein Kontrahent von der CDU, Jürgen Köpper (57), erhielt lediglich 35,7 Prozent. Sesselmann könnte, wenn er die Wahl gewinnt, als erster AfD-Landrat Deutschlands in die Geschichte eingehen. Die AfD erzielt seit geraumer Zeit in Umfragen Rekordergebnisse - insbesondere im Osten.
Die BILD berichtete, dass Höckes Sohn in einem anderen Bundesland mit Drogen erwischt worden sei. Oberstaatsanwalt Walther machte gegenüber TAG24 zu den Vorwürfen keine Angaben. Für den Angeklagten gelte der Jugendschutz, hieß es.
Originalmeldung am 20. Juni, um 15.18 Uhr, aktualisiert am 21. Juni, um 13.49 Uhr
Titelfoto: Heiko Rebsch/dpa/Montage