Ex-Bundespräsident Gauck sieht bei Höcke manchmal Goebbels vor sich

Berlin/Erfurt - Der Thüringer AfD-Landespartei- und Fraktionschef Björn Höcke (51) erinnert Ex-Bundespräsident Joachim Gauck (83) gelegentlich an Nazi-Propagandaminister Joseph Goebbels.

Ex-Bundespräsident Joachim Gauck (83) hat den Angaben nach ein inneres Bild vor sich, wenn er Thüringens AfD-Landespartei- und Fraktionschef Björn Höcke reden hört. (Archivbild)
Ex-Bundespräsident Joachim Gauck (83) hat den Angaben nach ein inneres Bild vor sich, wenn er Thüringens AfD-Landespartei- und Fraktionschef Björn Höcke reden hört. (Archivbild)  © Martin Schutt/dpa

Wenn er Höcke sprechen höre, "dann sehe ich manchmal einen Goebbels vor mir", sagte Gauck am Mittwoch im Spiegel-Format "Spitzengespräch".

Auf die Frage, ob jemand wie Höcke ein Extremist sei, antwortete Gauck deutlich. "Wenn wir ihn sprechen hören, was haben wir dann für ein inneres Bild? Ich habe ein inneres Bild - das wird ihm nicht gefallen", so der frühere Bundespräsident mit Blick auf seinen Goebbels-Vergleich.

Gauck kritisierte auch den AfD-Bundestagsabgeordneten Alexander Gauland (82). "Denken Sie an eine andere Führungskraft wie Alexander Gauland, der wirklich aus dem Kern des konservativen Denkens und politischen Handelns kommt", sagte Gauck weiter.

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"Wenn aus diesem Milieu der Gebildeten dann plötzlich akzeptiert wird, dass völkisches Sprachgut und völkisch denkende Menschen in Führungspositionen in meiner Partei gelangen - da ist doch irgendwann Schluss. Und das will ich auch nicht verstehen", erklärte er.

Der Thüringer AfD-Landesverband um Björn Höcke (51) wird vom Landesverfassungsschutz als gesichert rechtsextremistische Bestrebung beobachtet. (Archivbild)
Der Thüringer AfD-Landesverband um Björn Höcke (51) wird vom Landesverfassungsschutz als gesichert rechtsextremistische Bestrebung beobachtet. (Archivbild)  © Bodo Schackow/dpa

Gauck hatte auf der Leipziger Buchmesse Ende April sein neues Buch mit dem Titel "Was unsere Demokratie von außen und innen bedroht" vorgestellt. Er hat es zusammen mit der Publizistin Helga Hirsch geschrieben.

Titelfoto: Bodo Schackow/dpa/Martin Schutt/dpa/Montage

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