Björn Höcke will nicht an die Macht: "Würde zurückstecken, wenn die AfD dadurch regieren kann"

Erfurt - Thüringens AfD-Parteichef Björn Höcke (50) würde persönlich zurückstecken, wenn es nur ohne ihn bei der nächsten Landtagswahl eine AfD-Regierungsbeteiligung geben könnte.

Im Fall einer möglichen Koalition ab 2024 würde sich Björn Höcke auch persönlich zurücknehmen.
Im Fall einer möglichen Koalition ab 2024 würde sich Björn Höcke auch persönlich zurücknehmen.  © Martin Schutt/dpa

"Wenn es daran scheitern sollte, dass die AfD in einer bürgerlichen Koalitionsregierung eine Rolle spielt, bin ich gerne bereit, nicht der Regierung ab 2024 anzugehören. Das ist für mich kein Problem", sagte Höcke am Freitag im Sommerinterview von MDR Thüringen in Erfurt.

Bereits in der Vergangenheit hatte er sich zu seiner Rolle bei einer möglichen AfD-Regierunsbeteiligung ähnlich geäußert. Grund sei das Bild, das von ihm ihn der Öffentlichkeit gezeichnet würde.

Die Thüringer AfD, deren Frontmann Höcke seit Jahren ist, wird vom Landesamt für Verfassungsschutz wegen rechtsextremistischer Tendenzen beobachtet.

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Höcke machte deutlich, dass er seine politische Zukunft in der Thüringer Landespolitik sieht. In repräsentativen Umfragen liegt die AfD regelmäßig bei deutlich über 20 Prozent - Anfang August in einer Umfrage von infratest-dimap für den MDR schnitt sie mit 25 Prozent als stärkste Partei in Thüringen ab, vor der regierenden Linken und der oppositionellen CDU, die auf jeweils 22 Prozent kamen.

Seine Partei habe den Anspruch zu regieren, so Höcke.

Höcke ohne Ambitionen auf Berlin: "Habe genug hier zu tun"

Ambitionen auf den Bundesvorsitz, der in zwei Jahren neu gewählt wird, hat der AfD-Rechtsaußen nach eigenen Worten derzeit nicht. "Ich habe genug hier zu tun", betonte Höcke mit Verweis auf Thüringen.

Der AfD-Landesvorsitzende kündigte Protestaktionen seiner Partei gegen die hohen Energiepreise auch in Thüringen an. Es liefen Vorbereitungen, ab Mitte September auf die Straße zu gehen.

Trotz des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine sprach sich Höcke für weitere Gaslieferungen aus Russland und für die Inbetriebnahme der gestoppten Erdgaspipeline Nord Stream 2 aus.

Titelfoto: Martin Schutt/dpa

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