Björn Höcke schießt gegen deutsche Unternehmen - hoffen auf "schwere Turbulenzen"?

Sömmerda/Erfurt - Krasse Aussage von Björn Höcke (52)! Thüringens AfD-Chef hat die Hoffnung, dass bestimmte deutsche Unternehmen in Turbulenzen geraten.

Thüringens AfD-Chef Björn Höcke (52) hofft, dass bestimmte deutsche Unternehmen in "schwere, schwere wirtschaftliche Turbulenzen kommen". (Archivbild)
Thüringens AfD-Chef Björn Höcke (52) hofft, dass bestimmte deutsche Unternehmen in "schwere, schwere wirtschaftliche Turbulenzen kommen". (Archivbild)  © Hannes P. Albert/dpa

"Und ich hoffe, dass diese Unternehmen in schwere, schwere wirtschaftliche Turbulenzen kommen", sagt Höcke in einem Video, das auf der Videoplattform YouTube zu sehen ist. Jene Ausführungen decken sich auch mit einer aufgenommenen Sequenz, die auf X zu sehen ist.

Wie übereinstimmenden Berichten zu entnehmen ist, soll Höcke jene Aussage am Samstag in Sömmerda getätigt haben.

Höcke traf jene Aussage, als er auf die Kampagne "Made in Germany - Made by Vielfalt" zu sprechen kam. Die Kampagne ist laut dem 52-Jährigen "pure Heuchelei".

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Vor einem halben Jahr habe er noch eine Kettensäge von "STIHL" gekauft. Das würde er heute nicht mehr machen. Man solle ihn nicht falsch verstehen, es sei "sicherlich" ein gutes Produkt. Er wolle "jetzt hier" auch keinen "Boykottaufruf" starten. Aber Solidarität sei irgendwann bei ihm auch ein Fremdwort.

"Wenn ich merke, wie Unternehmen, die eigentlich einfach mal die Klappe halten sollten, wenn's um Politik geht. Die im Gegenteil jahrzehntelang den Kartellparteien führend hinterhergelaufen sind. Und mit angesehen haben, wie dieses Land deindustrialisiert ist und wurde - [...] wenn die sich in Politik einmischen."

Björn Höckes Äußerungen im Video

Höcke: "Wir sind eine extrem mittelstandsfreundliche Partei"

"Made in Germany - Made by Vielfalt" ist nach Angaben von Vorwerk eine Kampagne deutscher Familienunternehmen. Unter "Teilnehmende Unternehmen: How it started" aufgelistet ist demnach auch "STIHL" - ebenso wie "ERFURT - Wände zum Wohlfühlen" oder "Landesbereich Thüringen - Die Familienunternehmer".

Höckes Seitenhieb gegen bestimmte Unternehmen war auch Thema bei "FAKT ist! - Wahlarena!" im MDR am gestrigen Montag. Zum Thema machte sie Thüringens CDU-Boss Mario Voigt (47).

Allerdings sagte Voigt: "Björn Höcke hat jetzt am Wochenende erst in Sömmerda gesagt, er wünscht Thüringer mittelständischen Unternehmen schwere, schwere wirtschaftliche Turbulenzen", so der 47-Jährige.

Höcke dazu: "Was?" Das sei völlig absurd. Im Laufe der Sendung nahm Höcke erneut Bezug darauf und sagte: "Übrigens Herr Voigt hat gerade hier 'ne Lüge in den öffentlichen Raum gestellt, die nicht so stehen bleiben kann." Man sei eine "extrem" mittelstandsfreundliche Partei.

Thüringens CDU-Boss Mario Voigt (46, Mitte) machte Höckes Seitenhieb gegen bestimmte deutsche Unternehmen in der Sendung "FAKT ist! - Wahlarena!" zum Thema.
Thüringens CDU-Boss Mario Voigt (46, Mitte) machte Höckes Seitenhieb gegen bestimmte deutsche Unternehmen in der Sendung "FAKT ist! - Wahlarena!" zum Thema.  © Martin Schutt/dpa

Voigt lässt Kritik nicht auf sich sitzen

Später sprang ein Zuschauer dem AfD-Politiker zur Seite und sagte, Herr Voigt unterstelle Herrn Höcke einfach eine Aussage, die er gar nicht getroffen habe. "Das ist 'ne glatte Lüge."

Voigt wiederum ließ das nicht auf sich sitzen! Zum Ende der Sendung sagte er, dass er sich ungern unterstellen lasse, dass er "wahrheitswidrig" etwas sage. Voigt wiederholte nach eigenen Angaben das Zitat: "Ich hoffe, dass diesen Unternehmen schwere, schwere wirtschaftliche Turbulenzen ins Haus stehen."

Titelfoto: Hannes P. Albert/dpa

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