Auf dem Weg zum alleinigen AfD-Boss? Höcke will wohl Einzelspitze durchboxen!
Erfurt - Rund zwei Wochen vor dem Bundesparteitag im sächsischen Riesa steht die AfD einmal mehr in den Schlagzeilen. Der Grund: Thüringens AfD-Landes- und Fraktionschef Björn Höcke (50) will wohl die Führungsspitze der Partei verkleinern.
Wenn es um die AfD geht, dann kommt man um die Person Björn Höcke nicht umhin. Zuletzt stand der 50-Jährige insbesondere wegen einer möglichen Kandidatur für einen Sitz im Bundesvorstand der Partei im Fokus. Er könne sich dies "selbstverständlich" vorstellen, sagte Höcke vor Kurzem auf dem Parteitag der Thüringer AfD in Pfiffelbach (Weimarer Land) der Deutschen Presse-Agentur.
Nun steht der Rechtsaußen einmal mehr in den Schlagzeilen. Dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) liegen nach eigenen Angaben "mehrere Anträge" für den Parteitag vor, die den Weg für eine Einzelspitze ebnen sollen. Einer davon soll von Höcke stammen. "Der Bundesvorstand besteht aus einem oder zwei Bundessprechern", heißt es im Antragstext. Bislang sieht die Satzung eine Doppel- oder Dreierspitze vor.
Björn Höcke, der alleinige Bundessprecher der AfD? Vielleicht, vielleicht auch nicht. Auch möglich, dass er gar nicht erst antritt.
Laut RND-Angaben gehen führende Parteikader davon aus, dass der Thüringer nicht für den Spitzenplatz kandidiert, sich stattdessen vor allem im Gespräch halten möchte. Dafür spräche auch ein zweiter Höcke-Antrag, der die Einsetzung einer "Kommission Parteistrukturreform" verlangt.
Höcke: "Unsere Partei ist in Thüringen auf Erfolgskurs"
Zuletzt appellierte Höcke via Facebook, dass die Bundesvorstandswahl "vor allem eine Charakterwahl" sein sollte. In dem Beitrag, der den Titel "Teil 1: Konsens und Geschlossenheit" trägt, macht der 50-Jährige auch Werbung für sich selbst.
Er sei der dienstälteste Landes- und Fraktionsvorsitzende in der AfD, heißt es darin. "Und unsere Partei ist in Thüringen auf Erfolgskurs. Irgendetwas müssen wir hier also richtig gemacht haben", schreibt Höcke.
Als Gründe hierfür gibt er die "(relative) Geschlossenheit" in seinem Landesverband an. Der Vorstand in Thüringen arbeite nach dem Konsensprinzip.
"Wir diskutieren die Themen ausgiebig. Und es wird erst eine Entscheidung getroffen, wenn wirklich der gesamte Vorstand dahinterstehen kann", so Höcke.
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