AfD spricht nach Drohungen gegen Gastwirt von "Terrorakt"
Paderborn - Eigentlich sollte sich am vergangenen Wochenende die "Alternative Mitte" und damit auch einige hohe Politiker der AfD in Paderborn treffen (TAG24 berichtete). Weil dann allerdings Drohungen gegen den Gastwirt, bei dem die Veranstaltung hätte stattfinden sollte, ausgesprochen wurden, musste alles kurzfristig abgeblasen werden.
"Nicht höhere Gewalt verhinderte das Treffen in Paderborn. Vielmehr waren Kriminelle am Werk, die den Wirt an Leib und Leben sowie in seiner Existenz bedrohten", schreibt der Paderborner Kreisverband der "Alternative für Deutschland" in einer Stellungnahme auf Facebook.
Die "Hassmails" lägen vor, heißt es weiter. Ausschnitte davon sind zu sehen. "Die AfD werden Sie nicht ewig verköstigen können, da diese in maximal 4 Jahren an den Laternen aufgeknüpft werden", steht dort unter anderem. Die Bedrohung sei so real gewesen, dass der Wirt Angst um seine berufliche Existenz und seine Familie gehabt hätte. "So etwas ist leider kein Einzelfall. Es hat Methode - auch andernorts", beschweren sich die Verantwortlichen.
Nicht nur "politisch Kriminelle" seien dabei am Werk gewesen. Der Vorwurf des Kreisverbandes lautet, dass auch das "Bündnis für Demokratie und Toleranz" bei den Bedrohungen mitgemacht hätte.
"Ein Skandal ist nicht nur der Terrorakt auf den Wirt. Ein Skandal ist insbesondere, dass weder die Medien noch die Polizei und die Repräsentanten der Stadt sich zu Wort meldeten und den verabscheuungswürdigen Terrorakt als das brandmarkten, was er ist, nämlich ein Terrorakt auf unsere bürgerlichen Freiheiten."
Am Treffen, das durch die Drohungen gegen den Wirt verhindert wurde, sollten zwischen 200 und 250 "Vertreter einer demokratischen Partei" teilnehmen - darunter unter anderem auch die Bundestagsabgeordnete Beatrix von Storch.
Auf mehrere Artikel der Verfassung stützend, kritisiert der Paderborner Kreisverband, dass die "gewaltsame Verhinderung der Veranstaltung [...] somit ein Angriff auf den Rechtsstaat und sein Rechtssystem" gewesen sei.
Um die AfD inhaltlich zu stoppen, brauche es allerdings mehr als "tumbe Gewalt", heißt es abschließend.
Titelfoto: dpa, Screenshot/Facebook