Wegen Krisen: Baerbock verzichtet auf erneute Kanzler-Kandidatur!

Berlin/Washington - Annalena Baerbock (43) will sich voll auf ihr Amt als Außenministerin konzentrieren und strebt keine erneute Grünen-Kanzlerkandidatur an.

Annalena Baerbock (43, Grüne) will sich lieber ihren aktuellen Aufgaben widmen.
Annalena Baerbock (43, Grüne) will sich lieber ihren aktuellen Aufgaben widmen.  © Sebastian Gollnow/dpa

Statt in einer Kanzlerkandidatur gebunden zu sein, wolle sie angesichts der internationalen Krisen ihre Kraft voll ihrer aktuellen Aufgabe widmen, erklärte die Grünen-Politikerin in einem Interview des US-Fernsehsenders CNN am Rande des Nato-Gipfels in Washington.

"Die Welt ist offensichtlich eine ganz andere als zur letzten Bundestagswahl", sagte Baerbock laut offizieller Übersetzung des Auswärtigen Amts in Berlin.

"Im Lichte des russischen Angriffskriegs und nun auch der dramatischen Lage im Nahen Osten braucht es nicht weniger, sondern mehr Diplomatie. Sonst füllen die Lücke andere", ergänzte sie.

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Baerbock fügte in dem von der CNN-Journalistin Christiane Amanpour geführten Interview hinzu: "Daher bedeutet in diesen extremen Zeiten staatspolitische Verantwortung als Außenministerin für mich: Statt in einer Kanzlerkandidatur gebunden zu sein, meine Kraft weiterhin voll und ganz meiner Aufgabe zu widmen, Vertrauen, Kooperation und verlässliche Strukturen zu bilden – für und mit so vielen Partnern weltweit und in Europa, die darauf bauen."

Habeck ist die Lust auf die Kandidatur seit Monaten anzumerken

Robert Habeck (54, Grüne) ist ein heißer Kandidat, auf den Posten als Bundeskanzler. Ein Kanzler, den die Grünen stellen, ist derzeit jedoch eher unwahrscheinlich.
Robert Habeck (54, Grüne) ist ein heißer Kandidat, auf den Posten als Bundeskanzler. Ein Kanzler, den die Grünen stellen, ist derzeit jedoch eher unwahrscheinlich.  © Sebastian Christoph Gollnow/dpa

Baerbock, die sich vor der Bundestagswahl 2021 mit dem heutigen Vizekanzler und Wirtschaftsminister Robert Habeck (54, Grüne) darauf geeinigt hatte, damals als Kanzlerkandidatin der Grünen anzutreten, versicherte zugleich: "Natürlich werde ich im Wahlkampf alles tun, um meine Partei zu unterstützen, wie ich es das letzte Mal auch getan habe."

Dass entweder Baerbock oder Vizekanzler und Wirtschaftsminister Robert Habeck die Grünen in den nächsten Bundestagswahlkampf führen würden, ist seit Längerem klar. Habeck ist die Lust auf die Kandidatur seit Monaten deutlich anzumerken, auch wenn er das bislang nicht glasklar gesagt hat. Wie auch? Schließlich gibt es da noch Baerbock.

In deren Umfeld hieß es noch im Frühjahr, man wolle am vor zweieinhalb Jahren vereinbarten Verfahren zur Kandidatenaufstellung festhalten.

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Im September 2022 hatte der Vorstand entschieden, dass die Partei-Basis bei einer Urwahl entscheiden solle, falls es mehrere aussichtsreiche Kandidaten geben sollte.

Erstmeldung vom 10. Juli, um 19.28 Uhr; letzte Update um 19.47 Uhr.

Titelfoto: Sebastian Gollnow/dpa

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