Baerbock soll UNO-Posten bekommen: Spitzendiplomat entsetzt - "Unverschämtheit"

Berlin - Nachdem bekannt wurde, dass sich Annalena Baerbock (44, Grüne) einen lukrativen Spitzenjob bei den Vereinten Nationen gesichert hat, wächst die Kritik an der scheidenden Außenministerin.

Annalena Baerbock (44, Grüne) drängt auf einen diplomatischen Spitzenposten.
Annalena Baerbock (44, Grüne) drängt auf einen diplomatischen Spitzenposten.  © JOHN MACDOUGALL / AFP

Nach der Wahlschlappe zur Bundestagswahl und der darauffolgenden Niederlage im Machtkampf um den Grünen-Fraktionsvorsitz kündigte Annalena Baerbock an, ihrer Familie zuliebe kürzertreten zu wollen ... eigentlich.

Denn nun wurde bekannt, dass die Grünen-Politikerin als Präsidentin der Generalversammlung der Vereinten Nationen gesetzt ist. Ein Beschluss des scheidenden Kabinetts macht es möglich.

Die Funktion gilt als Topjob, wird in der Regel an erfahrene Karriere-Diplomaten vergeben und ist auf ein Jahr begrenzt. 2025/26 steht der Posten einem Vertreter der westeuropäischen Staatengruppe zu.

Top-Position in New York: Diesen Job soll Baerbock bald übernehmen
Annalena Baerbock Top-Position in New York: Diesen Job soll Baerbock bald übernehmen

Eigentlich war als Präsidentin der Generalversammlung die international geschätzte und äußerst erfahrene Diplomatin Helga Schmid (64) fest vorgesehen. Nun wurde sie von Baerbock verdrängt.

Die erfahrene Spitzendiplomatin Helga Schmid (64) wird nun doch nicht Präsidentin der Generalversammlung der Vereinten Nationen.
Die erfahrene Spitzendiplomatin Helga Schmid (64) wird nun doch nicht Präsidentin der Generalversammlung der Vereinten Nationen.  © Anna Moneymaker / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / Getty Images via AFP
Annalena Baerbock hält eine Rede vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen. Nun will sie selbst den Vorsitz übernehmen.
Annalena Baerbock hält eine Rede vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen. Nun will sie selbst den Vorsitz übernehmen.  © CHARLY TRIBALLEAU / AFP

Annalena Baerbock drängt auf wichtigen Posten - Christoph Heusgen hat ganz klare Meinung

Christoph Heusgen (70) hat für die Nominierung Baerbocks kein Verständnis. Er hält die scheidende Außenministerin für ein "Auslaufmodell".
Christoph Heusgen (70) hat für die Nominierung Baerbocks kein Verständnis. Er hält die scheidende Außenministerin für ein "Auslaufmodell".  © Kay Nietfeld/dpa

"Es ist eine Unverschämtheit, die beste und international erfahrenste deutsche Diplomatin durch ein Auslaufmodell zu ersetzen", sagt der ehemalige Spitzendiplomat Christoph Heusgen (70) im Tagesspiegel.

Helga Schmid sei Büroleiterin von Joschka Fischer gewesen, Generalsekretärin des Europäischen Auswärtigen Dienstes und habe mit den iranischen Mullahs verhandelt. Zuletzt war Schmid Generalsekretärin der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) und habe diese laut Heusgen "vor dem Auseinanderfallen geschützt".

Dass Baerbock nun auf den Posten drängt, kommentiert der international geschätzte Sicherheitsexperte mit einer süffisanten Frage: "Ist das feministische Außenpolitik?" und spielt damit auf die offizielle Leitlinie der deutschen Außenpolitik während der Baerbock-Zeit an.

Nach Ehe-Aus: So wollen Annalena Baerbock und ihr Ex ihre Familie retten
Annalena Baerbock Nach Ehe-Aus: So wollen Annalena Baerbock und ihr Ex ihre Familie retten

Wer auch immer den wichtigen Posten begleitet, steht der Generalversammlung vor, leitet die Sitzungen des "UN-Parlaments" und muss zwischen Staaten mit oft unterschiedlichen Interessen vermitteln können. Ein Job, der Fingerspitzengefühl erfordert, auch mit Blick auf Deutschlands Kandidatur um einen nichtständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat für 2027/28.

Titelfoto: Montage: John MACDOUGALL / AFP, Charly TRIBALLEAU / AFP

Mehr zum Thema Annalena Baerbock: