Baerbock soll UNO-Posten bekommen: Spitzendiplomat entsetzt - "Unverschämtheit"
Berlin - Nachdem bekannt wurde, dass sich Annalena Baerbock (44, Grüne) einen lukrativen Spitzenjob bei den Vereinten Nationen gesichert hat, wächst die Kritik an der scheidenden Außenministerin.

Nach der Wahlschlappe zur Bundestagswahl und der darauffolgenden Niederlage im Machtkampf um den Grünen-Fraktionsvorsitz kündigte Annalena Baerbock an, ihrer Familie zuliebe kürzertreten zu wollen ... eigentlich.
Denn nun wurde bekannt, dass die Grünen-Politikerin als Präsidentin der Generalversammlung der Vereinten Nationen gesetzt ist. Ein Beschluss des scheidenden Kabinetts macht es möglich.
Die Funktion gilt als Topjob, wird in der Regel an erfahrene Karriere-Diplomaten vergeben und ist auf ein Jahr begrenzt. 2025/26 steht der Posten einem Vertreter der westeuropäischen Staatengruppe zu.
Eigentlich war als Präsidentin der Generalversammlung die international geschätzte und äußerst erfahrene Diplomatin Helga Schmid (64) fest vorgesehen. Nun wurde sie von Baerbock verdrängt.


Annalena Baerbock drängt auf wichtigen Posten - Christoph Heusgen hat ganz klare Meinung

"Es ist eine Unverschämtheit, die beste und international erfahrenste deutsche Diplomatin durch ein Auslaufmodell zu ersetzen", sagt der ehemalige Spitzendiplomat Christoph Heusgen (70) im Tagesspiegel.
Helga Schmid sei Büroleiterin von Joschka Fischer gewesen, Generalsekretärin des Europäischen Auswärtigen Dienstes und habe mit den iranischen Mullahs verhandelt. Zuletzt war Schmid Generalsekretärin der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) und habe diese laut Heusgen "vor dem Auseinanderfallen geschützt".
Dass Baerbock nun auf den Posten drängt, kommentiert der international geschätzte Sicherheitsexperte mit einer süffisanten Frage: "Ist das feministische Außenpolitik?" und spielt damit auf die offizielle Leitlinie der deutschen Außenpolitik während der Baerbock-Zeit an.
Wer auch immer den wichtigen Posten begleitet, steht der Generalversammlung vor, leitet die Sitzungen des "UN-Parlaments" und muss zwischen Staaten mit oft unterschiedlichen Interessen vermitteln können. Ein Job, der Fingerspitzengefühl erfordert, auch mit Blick auf Deutschlands Kandidatur um einen nichtständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat für 2027/28.
Titelfoto: Montage: John MACDOUGALL / AFP, Charly TRIBALLEAU / AFP