Alice Weidel: Mit dieser Aussage bringt sie Markus Lanz auf die Palme

Hamburg - Wie es mit der Ukraine weitergeht, ist nach dem gescheiterten Treffen zwischen Donald Trump (78) und Wolodymyr Selenskyj (47) ungewiss. Bei "Markus Lanz" stellte sich AfD-Chefin Alice Weidel (46) deutlich auf die Seite des US-Präsidenten.

Alice Weidel (46) übte bei "Markus Lanz" harsche Kritik an Wolodymyr Selenskyj.
Alice Weidel (46) übte bei "Markus Lanz" harsche Kritik an Wolodymyr Selenskyj.  © ZDF/Cornelia Lehmann

"Donald Trump hat die Tür geöffnet für Friedensverhandlungen", sagte die 46-Jährige und bezeichnete J.D. Vance (40) gar als "weisen Mann" mit einer klaren Vision für Amerika.

"Sie wollen einfach, dass wir unseren Verpflichtungen nachkommen", verortete Weidel das Handeln der USA. "Selenskyj ist drei Jahre lang um die Häuser gezogen und hat um Geld gebettelt."

Markus Lanz (55) hakte fassungslos nach: "Der ist um die Häuser gezogen? Der vertritt ein Land, das brutal angegriffen wurde von Russland, dessen Existenz auf dem Spiel steht!"

Weidel sah das anders und behauptete, Selenskyj sei nicht an Frieden interessiert. Lanz geriet dabei noch mehr aus der Fassung und sagte: "Nein, Stopp! Er will den Deal nicht, er will die Erpressung nicht. Er will Sicherheitsgarantien haben und sich nicht mit der Pistole an der Schläfe erpressen lassen."

Lanz versuchte es mit dem moralischen Appell, beschrieb den Ukraine-Krieg als "Schlacht zwischen Gut und Böse". Er erinnerte an das Budapester Memorandum von 1994 und fragte: "Was ist das für eine Botschaft an die Welt, wenn Verträge nicht mehr gelten?"

Alice Weidel kritisiert Selenskyj und kommt auf Friedrich Merz zu sprechen

Warum versteige sie sich zu derlei Äußerungen, fragte Markus Lanz (55) die AfD-Chefin.
Warum versteige sie sich zu derlei Äußerungen, fragte Markus Lanz (55) die AfD-Chefin.  © ZDF/Cornelia Lehmann

Wieder einmal auffällig bei Weidel: Immer dann, wenn es ihr zu kompliziert wurde, antwortete sie mit Phrasen wie "Was ist denn jetzt genau ihre Frage?" oder "Ich weiß gar nicht, warum wir darüber jetzt reden".

Als Weidel jedoch feststellte: "Man sagt die ganze Zeit, wir stehen an der Seite der Ukraine, aber mir fehlt komplett die außenpolitische Strategie hier", erfuhr sie vonseiten der Beteiligten nur wenige Gegenargumente.

Später sagte die AfD-Vorsitzende noch, als Bundeskanzlerin würde sie ganz auf "Germany First" setzen. Die EU wolle sie als freien Binnenmarkt behalten. "Aber wir wollen den bürokratischen Überbau nicht."

Auch Friedrich Merz (69) bekam ein weiteres Mal sein Fett weg. "Merz macht nur linke Politik gegen den Wählerwillen. Der Mann ist doch nicht integer." Er habe in weniger als 24 Stunden nach der Wahl alle Wahlversprechen gebrochen, so Weidel.

Als die Parteichefin noch auf ihr eigenes Personal - wie etwa Björn Höcke (52), den sie sich als zukünftigen Ministerpräsidenten Thüringens wünscht - angesprochen wurde, konterte Weidel: "Fragen Sie doch mal Herrn Klingbeil nach der Antifa-Vergangenheit, das nächste Mal, wenn er hier sitzt."

Zum Schluss blieb Lanz nichts mehr anderes übrig als erschöpft festzustellen: "Wir sind am Ende, sowohl intellektuell als auch sonst. Ich danke Ihnen allen."

Titelfoto: ZDF/Cornelia Lehmann

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