Berlin - Wieder neigt sich eine Woche dem Ende zu und mit ihr treten reihenweise politische Ereignisse ihren Weg in die Vergessenheit an. In diesem Wochenrückblick lässt TAG24-Redakteur Malte Kurtz (28) die politischen Highlights Revue passieren und betrachtet die Entwicklungen in Deutschland sowohl kritisch als auch mit einem Augenzwinkern.

Überall leere Plätze, die meisten Anwesenden gammeln am Handy und zwischendurch kommt es immer wieder zu störenden Zwischenrufen: Was nach Klassenzimmer in der Mittelstufe klingt, war in dieser Woche leider wieder mal das höchste gewählte Parlament in Deutschland, der Bundestag.

Innerhalb drei Plenarsitzungen am Mittwoch, Donnerstag und Freitag debattierten unsere Abgeordneten unter anderem über die umstrittene Personalsituation im Wirtschaftsministerium von Robert Habeck (53, Grüne), über ein mögliches Verbot der "Letzten Generation" oder die angespannte Asyl-Situation im Land.

Während den mehrstündigen Sitzungen war vom Klassenclown über den Störenfried bis hin zum Streber alles vertreten, was den Zuhörer an die eigene Schulzeit erinnern wird.

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Nur der Stuhl, den ein verhaltensauffälliges Kind aus der letzten Reihe vor Wut in Richtung Tafel schleuderte, war nicht besetzt.

Viele der gehaltenen Vorträge wirken so, als würde jemand versuchen, eine glatte Fünf noch in eine Vier minus umzuwälzen. Die vorgegebene Redezeit wird eiskalt ignoriert, auf Kritik aus dem Publikum wird mehr und minder aggressiv reagiert, vom Inhaltlichen ganz zu schweigen.

Sobald eine Rednerin oder ein Redner an das Pult tritt, wird überall zwischen den insgesamt 736 Sitzen getuschelt. Auf der stets mager gefüllten Regierungsbank richten sich die Blicke bloß gesenkt aufs eigene Handy. Unverständliche Zwischenrufe stören den allgemeinen Ablauf.

Die Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (55, SPD) oder ihre Stellvertreterin Petra Pau (59, Linke) mussten sich in dieser Woche sicher nicht zum ersten Mal wie eine Lehrerin gefühlt haben, die Teil einer neuen "Fack Ju Göthe"-Verfilmung wurde.

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Natürlich gehören hitzige Debatten zum politischen Alltagsgeschehen dazu, doch so, wie sich unsere gewählten Vertreter im Bundestag teilweise verhalten, da gab es schon zu Schulzeiten einen Eintrag ins Klassenbuch mit anschließendem Elterngespräch.

Dieser Tweet entstammt den angesprochenen Bundestagssitzungen in dieser Woche. Am Mittwoch unterbreitete die AfD einen Antrag für ein Verbot der "Letzten Generation".

Dass ausgerechnet die rechtspopulistische Partei, die zum Teil vom Verfassungsschutz beobachtet wird, von einer Vereinigung spricht, "die sich gegen die verfassungsmäßige Ordnung richtet", verdeutlicht die vorherrschende Doppelmoral in der Politik.

Kommendes Wochenende folgt dann die nächste Episode des politischen Wochenrückblicks "Politik aufs Korn". Denn wenn eines in der Bundesrepublik sicher ist, dann, dass unsere Parteien und Politiker gerne einmal für Kopfschütteln innerhalb der Bevölkerung sorgen.