Pflegelöhne steigen, doch jetzt folgt der nächste Dämpfer!
Berlin - Die am Mittwoch in Kraft getretene Tariferhöhung bei den Pflegelöhnen wird sich in vielen Fällen auf die Kosten für die Pflegebedürftigen auswirken.
"Zur Gegenfinanzierung der höheren Löhne für die Pflegekräfte müssen häufig die Eigenanteile für die Pflegebedürftigen steigen", erklärte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende des Spitzenverbands der Gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV), Gernot Kiefer, in einer Mitteilung.
Die Belastung der Pflegebedürftigen werde "weiter steigen", wenn der Anstieg der Eigenanteile nicht durch politische Maßnahmen begrenzt werde.
Nach GKV-Angaben steigen die Löhne für Pflegekräfte im bundesweiten Schnitt um rund zwei Prozent - wobei es regionale Unterschiede gibt.
Pflegehilfskräfte ohne Ausbildung haben demnach zukünftig Anspruch auf im Schnitt mindestens 17,53 Euro pro Stunde, drei Prozent mehr als 2022. Hilfskräfte mit mindestens einjähriger Ausbildung erhalten 19,53 Euro (+ 2,5). Pflegefachkräfte müssen mit mindestens 23,75 Euro pro Stunde entlohnt werden (+ 1,6).
Der durchschnittliche Lohn in den Bundesländern unterscheidet sich jedoch. So liegt das "regional übliche Entlohnungsniveau", wie es bezeichnet wird, in der Pflege zwischen 19,58 Euro pro Stunde in Mecklenburg-Vorpommern und 21,30 Euro in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg.
Hintergrund ist eine seit September 2022 geltende gesetzliche Regelung, nach der nur noch Einrichtungen mit der Pflegeversicherung abrechnen dürfen, die ihre Pflege- und Betreuungskräfte nach Tarif bezahlen oder sich bei der Bezahlung am üblichen Niveau im jeweiligen Bundesland orientieren.
Titelfoto: Helmut Fricke/dpa