"Politik von Maß und Mitte": Werteunion gründet Landesverband in Sachsen-Anhalt
Barleben - Die konservative Werteunion hat nun auch in Sachsen-Anhalt einen Landesverband.
"Ziel und Aufgabe ist für uns, mehr Mitglieder zu gewinnen und in die Landkreise zu gehen und Strukturen zum Arbeiten zu bilden", sagte der neu gewählte Vorsitzende des Verbandes, Josef Freiherr von Beverfoerde, der Deutschen Presse-Agentur.
Ansprechen wolle die Werteunion jeden, "der unzufrieden mit der Politik ist oder mittlerweile unter ihr leidet", sagte er.
Die im Februar dieses Jahres auf Bundesebene gegründete Partei will rechts von der Union um Wählerinnen und Wähler werben - auch bei der Bundestagswahl im kommenden Jahr.
Bundesvorsitzender der Partei ist der frühere Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen. Auch er war den Angaben nach zur Gründung des Landesverbandes in Sachsen-Anhalt gekommen.
In anderen Bundesländern hatte die Partei in den Monaten nach ihrer Gründung bereits Landesverbände ins Leben gerufen - unter anderem in Brandenburg.
Dort wendet sie sich inhaltlich gegen Extremismus, fordert die umgehende Abschiebung ausreisepflichtiger Ausländer, weniger Bürokratie und die Abschaffung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB) in der jetzigen Form.
Werteunion: In Deutschland ist die Meinungsfreiheit eingeschränkt
"Wesentliches Bedürfnis" der Werteunion sei "eine Politik von Maß und Mitte", beschrieb der neue Vorsitzende in Sachsen-Anhalt die Ziele seiner Partei.
In Deutschland sei die Meinungsfreiheit derzeit eingeschränkt, sagte von Beverfoerde. Auch seien die Rahmenbedingungen für wirtschaftliches Handeln nicht mehr gegeben. "Bürgerinnen und Bürger sollen selbst entscheiden können, wie sie leben wollen."
Kritisiert wird an der Werteunion auch eine mögliche Nähe zu der in Sachsen-Anhalt als rechtsextrem eingestuften AfD. Der Landesverband der Werteunion sei "zu allen Parteien offen", sagte von Beverfoerde auf Nachfrage. Seine Partei ziehe keine Brandmauer zur AfD und lehne die auch ab.
Titelfoto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa