Überraschende Worte von SPD-Landrat: "Ich muss mit der AfD reden"

Von David Hutzler

Gotha - Eine Ausgrenzung der AfD auf kommunaler Ebene ist aus Sicht des SPD-Landrats von Gotha, Onno Eckert (40), schwierig.

SPD-Landrat Onno Eckert (40) will die AfD auf kommunaler Ebene nicht ausgrenzen.  © Michael Reichel/dpa

Er habe einen Eid geleistet, sein Amt unparteilich zu führen, sagte er den Thüringer Funke-Zeitungen. "Das heißt: Ich muss mit der AfD reden, ob mir das Spaß macht oder nicht." Die Ziele der Partei halte er aber weiter für sehr gefährlich.

Eckert, der auch Vizepräsident des Thüringischen Landkreistages ist, erklärte weiter: "Eine vereinbarte Koalition betrachte ich kritisch. Aber sämtliches Abstimmungsverhalten daran auszurichten, wie sich die AfD positionieren könnte, halte ich auch nicht für richtig."

Der Präsident des Gemeinde- und Städtebundes in Thüringen, Steffen Kania (50, CDU), betonte gegenüber den Lokalzeitungen: "Bürgermeister sind a priori erst einmal parteipolitisch neutral."

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In den Räten werde das sehr unterschiedlich gehandhabt. "Das reicht von einem pragmatischen Umgang bis zur Ablehnung einer Zusammenarbeit. Das müssen die Bürgermeister so akzeptieren, wie es die Räte beschließen."

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Bei den Thüringer Kommunalwahlen im vergangenen Sommer hatte die AfD in etlichen Kreisen und Städten deutlich zugelegt. Mancherorts stellt sie die stärkste Fraktion in den Kommunalparlamenten.

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