SPD-Politiker mit Skandal-Ansprache: "Ab ins Flugzeug und zurück, wo sie hergekommen sind"

Frankfurt am Main - Als "unbegreiflich und ohne Worte" bezeichnete Thomas Bäppler-Wolf (61, SPD), Stadtverordneter in der hessischen Mainmetropole Frankfurt, die Geschehnisse, die sich bundesweit zu Silvester abspielten. In einem mittlerweile wieder gelöschten Video auf seinem Instagram-Kanal wurde der Politiker aber noch deutlicher - und schlug dabei mitunter auch über die Stränge.

Thomas Bäppler-Wolf (61, SPD) ist nicht nur Frankfurter Stadtverordneter, sondern auch Schauspieler und Tanzlehrer.
Thomas Bäppler-Wolf (61, SPD) ist nicht nur Frankfurter Stadtverordneter, sondern auch Schauspieler und Tanzlehrer.  © Stadt Frankfurt am Main

Eine erste Botschaft hatte Bäppler-Wolf, der neben seinem politischen Engagement auch eine Tanzschule betreibt, in dem etwa vierminütigen Clip auch an seine Parteigenossen gesendet. "Ihr sollt euch nicht wundern, wenn irgendwann die AfD-Bekloppten mehr Stimmen bekommen als ihr."

Anlass für dieses Statement waren die zahlreichen Attacken auf Rettungskräfte in der Silvesternacht, die sich bundesweit ereignet hatten. Auch einem befreundeten Feuerwehrmann musste der 61-Jährige Neujahrsgrüße ins Krankenhaus senden, da dieser mit einer Gehirnerschütterung behandelt werden musste.

Schnell driftete der Diskurs jedoch ins Grenzwertige ab. So äußerte sich Bäppler-Wolf, der auch unter dem Pseudonym Bäppi La Belle als Travestiekünstler bekannt ist, im Anschluss über Geflüchtete, die seiner Ansicht nach als Schutzsuchende nach Deutschland kämen, um sich lediglich "hier so zu benehmen, wie sie es sich zu Hause nicht trauen würden."

Erstmals erfolgreiche Gespräche geführt - Woidke sieht realistische Zukunft mit dem BSW
SPD Erstmals erfolgreiche Gespräche geführt - Woidke sieht realistische Zukunft mit dem BSW

Zudem fügte er an, dass die Übeltäter in den verschiedenen Aufnahmen, die von den zahlreichen Silvestervorfällen existierten, "zu 90 Prozent keine hochdeutsch sprechenden, gebildeten Menschen aus Nordrhein-Westfalen" seien.

Das Netz vergisst nie: Thomas Bäppler-Wolfs Aufregervideo ist trotz Löschung auf YouTube zu finden

An Silvester war es bundesweit auch immer wieder zu Attacken mit Raketen und Feuerwerkskörpern auf Rettungskräfte und Polizisten gekommen.
An Silvester war es bundesweit auch immer wieder zu Attacken mit Raketen und Feuerwerkskörpern auf Rettungskräfte und Polizisten gekommen.  © dpa/Jonas Walzberg

Vor allem sehe der SPD-Politiker in dieser von ihm zusammengefassten Personengruppe eine, die die seines Erachtens vollends integrierten Menschen mit Migrationshintergrund - von denen eine Vielzahl zu seinem Freundeskreis zähle - diskreditierten.

Im Bezug auf den Umgang mit derartigen "Verbrechern", wie er sie im Video nannte, habe Bäppler-Wolf nur eine logische Konsequenz: "Die gehören eingesperrt und nachdem sie ihre Strafe abgesessen haben, sofort ab ins Flugzeug und dorthin zurück, wo sie hergekommen sind."

Damit hatte der Politiker aber noch lange nicht genug Dampf abgelassen. Denn nach einem kurzen Wut-Exkurs über das "scheiß Gendern" und der "blöden Political Correctness" holte er zum abschließenden verbalen Rundumschlag aus.

Gespräche mit BSW bringen Fass zum Überlaufen: Sächsische Politikerin steigt aus SPD aus - "Ich kann nicht mehr"
SPD Gespräche mit BSW bringen Fass zum Überlaufen: Sächsische Politikerin steigt aus SPD aus - "Ich kann nicht mehr"

"Die Wissenschaft sucht ja noch immer nach dem 'Missing Link' zwischen dem Affen und dem Menschen", leitete Bäppler-Wolf diesen zunächst ein. Zwar habe man in den Silvester-Randalierern dieses noch immer nicht gefunden, jedoch stellten sie einen "Beginning Link noch weit vor dem Affen und ohne Gehirn" dar.

Trotz der Löschung des Videos schien Bäppler-Wolf dennoch zum Gesagten zu stehen. Zwar wolle er durch seine Ansprache nicht mit "Rechtspopulisten in einem Atemzug genannt werden", wie er in einem Instagram-Statement anmerkte, die durch seinen Aufreger entstandene Publicity schien er aber dennoch wohlwollend zu betrachten.

Titelfoto: Stadt Frankfurt am Main

Mehr zum Thema SPD: