Nach simpler Frage: SPD-Politikerin bekommt Faust ins Gesicht

Dortmund - Auf einem Wahlkampfstand der SPD während eines Straßenfestes in Dortmund ist eine junge Politikerin verletzt worden. Michelle Gnatzy (18, SPD) aus dem Juso-Vorstand NRW wurde dabei von einem Angreifer unvermittelt ins Gesicht geschlagen.

Bekam auf die Antwort sie sei links einen Faustschlag ab: die Dortmunder Juso-Politikerin Michelle Gnatzy (18, SPD).
Bekam auf die Antwort sie sei links einen Faustschlag ab: die Dortmunder Juso-Politikerin Michelle Gnatzy (18, SPD).  © Screenshot: Instagram/michellegnatzy

Das berichtet die BILD und beruft sich auf Aussagen von Gnatzy. Die 18-Jährige schildert darin den Vorfall: "Wir waren beim Abbau, als der Mann zu uns kam. Er betonte immer wieder, dass er Deutscher sei. Ich habe ihn gefragt, was das für eine Rolle spielen würde." Das habe ihn offenbar provoziert. Er soll dann gefragt haben: "Bist du links?"

Das bejahte die 18-Jährige und bekam dann sofort einen Schlag ins Gesicht. Gnatzy erstattete Anzeige. Der Staatsschutz konnte kurz darauf den Verdächtigen festnehmen. Laut der Polizei soll es sich nicht um einen Mann aus der organisierten rechtsextremen Szene handeln. Ihn erwartet nun ein Strafverfahren wegen Beleidigung und Körperverletzung.

Gnatzy selbst wurde bei dem Vorfall nur leicht verletzt. Einschüchtern lassen will sie sich von dem Vorfall jedoch nicht. "An meinem Engagement ändert das auf keinen Fall etwas. Es ist zwar besorgniserregend, dass ähnliche Angriffe ein systematisches Problem sind, aber ich habe keine Angst um meine eigene Person", so die Co-Vorsitzende der Jusos Dortmund.

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Die 18-Jährige engagiert sich seit 2021 für die SPD, kandidiert aktuell für den Landesvorstand der NRW-Jusos.

Gnatzy ist bei weitem nicht die einzige Politikerin, die in letzter Zeit Opfer von politisch motivierter Gewalt geworden ist. Laut dem Datenportal statista ist die Zahl der tätlichen Angriffe auf Politiker und politische Einrichtungen von 2022 auf 2023 um 48 Prozent gestiegen. Insgesamt waren es im vergangenen Jahr 3357 Übergriffe bundesweit.

Angriffe auf Politiker häufen sich: Ecke und Giffey als prominenteste Beispiele in diesem Jahr

Bekam ebenfalls einen Faustschlag ins Gesicht: der Europaabgeordnete der SPD aus Dresden Matthias Ecke (41). (Archivbild)
Bekam ebenfalls einen Faustschlag ins Gesicht: der Europaabgeordnete der SPD aus Dresden Matthias Ecke (41). (Archivbild)  © Jan Woitas/dpa

Die Attacken zielen dabei, je nach politischer Motivation auf unterschiedliche Parteien ab.

Mit dem Europaabgeordneten Matthias Ecke (41, SPD) aus Dresden und der ehemaligen Berliner Bürgermeisterin Franziska Giffey (46, SPD), hat die SPD jedoch schon zwei prominentere Fälle in diesem Jahr verzeichnet.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (54, SPD) hatte schon damals "schnellere Verfahren und härtere Konsequenzen" für die Täter gefordert.

Titelfoto: Screenshot: Instagram/michellegnatzy

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