Von Rechten verprügelt: So geht es SPD-Politiker Matthias Ecke jetzt

Dresden - Nachdem Matthias Ecke (41, SPD) in Dresden-Striesen von vier Jugendlichen krankenhausreif geprügelt wurde, meldete sich der Europapolitiker jetzt aus der Klinik.

Matthias Ecke (41, SPD) zeigt sich im Netz nach dem Übergriff.
Matthias Ecke (41, SPD) zeigt sich im Netz nach dem Übergriff.  © Screenshot/X/MattEcke

"Ich bin überwältigt von eurer Anteilnahme und Solidarität. Das tut wirklich gut und gibt Kraft", schrieb Ecke am Montagnachmittag auf der Plattform X an ein Foto, dass ihn – vom Angriff deutlich gezeichnet – im Krankenhauszimmer zeigt.

Er leidet nach dem Überfall beim Plakatieren unter Brüchen des Jochbeins und der Augenhöhle sowie mehreren Schnittverletzungen und Hämatomen, wie etwa einem blauen Auge.

"Es geht hier aber nicht nur um mich, sondern um alle, die sich aus Leidenschaft politisch engagieren. Niemand soll in einer Demokratie fürchten müssen seine Meinung zu sagen!", machte der SPD-Europawahl-Spitzenkandidat aus Dresden weiter deutlich.

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Währenddessen hat die Polizei weitere Tatverdächtige ausgemacht. Es handelt sich um deutsche Jugendliche im Alter von 17 bis 18 Jahren. Bei einem seien bereits "Hinweise auf eine rechtsextreme Gesinnung" gefunden worden.

Quentins (17) Mutter schleifte den tatverdächtigen Jungen als ersten noch am Wochenende zur Polizei. Bei der Durchsuchung nahmen die Ermittler sein Handy und die Wohnung der Eltern genauer unter die Lupe, woraufhin diese Spuren entdeckt worden seien.

Bei seinen drei Mittätern fanden ebenfalls Durchsuchungen statt. Zu diesen liegen jedoch noch keine Erkenntnisse vor.

Politiker und Bürger wollen "Demokratie verteidigen"

Ecke tritt als Spitzenkandidat für die SPD zur Europawahl an.
Ecke tritt als Spitzenkandidat für die SPD zur Europawahl an.  © AFP/Jens Schlueter

Mehr als 100 Politiker unterzeichneten kurz nach der Tat eine "Striesener Erklärung", mit der sie deutlich machen wollen, dass sie "geschlossen und gemeinsam gegen die immer weiter eskalierende Gewalt gegen politisch engagierte Menschen im öffentlichen Raum" stehen.

Zeitgleich demonstrierten am Sonntag in Berlin schätzungsweise Tausend Menschen und in Dresden bis zu 3000 Leute unter dem Motto "Aufstehen und Demokratie verteidigen".

Titelfoto: Montage: AFP/Jens Schlueter, Screenshot/X/MattEcke

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