Bayerns SPD zu Bauernprotesten: "Söder bedient Verschwörungstheorien"

München - Bayerns SPD-Chef Florian von Brunn (54) ist der Ansicht, dass CSU und Freie Wähler verantwortungslos auf die Bauernproteste reagieren würden.

Der wiedergewählte Fraktionsvorsitzende der bayerischen SPD-Landtagsfraktion, Florian von Brunn (54).
Der wiedergewählte Fraktionsvorsitzende der bayerischen SPD-Landtagsfraktion, Florian von Brunn (54).  © Peter Kneffel/dpa

"Es ist brandgefährlich von (CSU-Chef) Markus Söder zu behaupten, die Form der Proteste zeige, dass 'ein ganz großer Teil der Bevölkerung überhaupt keine Hoffnung hat, auf normalem Wege eine Veränderung zu erreichen'", teilte von Brunn am Sonntag in München mit.

"Mit solchen Aussagen zeigt er öffentlich Verständnis für Rechtsbruch und bedient Verschwörungstheorien." Der Weg zu Veränderung in einer Demokratie seien Wahlen und Abstimmung im Parlament.

Bayerns Ministerpräsident Söder (57) hatte am Samstag zum Auftakt der CSU-Winterklausur im oberbayerischen Kloster Seeon grundsätzlich Verständnis für die Proteste gezeigt. Diese müssten aber auf rechtsstaatlichem Boden stattfinden. Zugleich warnte er davor, dass "radikale Gruppen wie die AfD versuchen" würden, die aktuellen Proteste für eigene Ziele auszunutzen.

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Die Form der Proteste zeige, dass "ein ganz großer Teil der Bevölkerung überhaupt keine Hoffnung hat, auf normalem Wege eine Veränderung zu erreichen".

SPD-Chef: Aiwangers "Stimmungsmache besonders gefährlich"

Hubert Aiwanger (52, Freie Wähler), stellvertretender Ministerpräsident und bayerischer Wirtschaftsminister, steht hinter den Protesten der Bauern.
Hubert Aiwanger (52, Freie Wähler), stellvertretender Ministerpräsident und bayerischer Wirtschaftsminister, steht hinter den Protesten der Bauern.  © Armin Weigel/dpa

Bauern in ganz Deutschland protestieren gegen die Sparpläne der Bundesregierung, die die Agrardiesel-Vergünstigungen abschaffen will. Für breite Kritik hatte eine Aktion am Donnerstagabend gesorgt, als Bauern an der Nordseeküste einen Fähranleger blockierten und Bundeswirtschaftsminister und Vizekanzler Robert Habeck (54, Grüne) daran hinderten, an Land zu gehen.

Vor dem Hintergrund bezeichnete von Brunn "die Stimmungsmache" von Freie Wähler-Chef und Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (52) als "besonders gefährlich".

Dieser hatte am Samstag beim Dreikönigstreffen in Bad Füssing die Bauernproteste als "politische Notwehr" bezeichnet.

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"Aiwanger spricht von Notwehr angesichts von randalierenden Bauern, die den Vizekanzler bedrohen. Er entschuldigt schwere Straftaten, die von gewaltbereiten Demonstranten gegen ein Verfassungsorgan begangen wurden", kritisierte von Brunn.

Mit massiven Protesten ab Montag wollen Landwirte den Druck auf die Ampel-Koalition weiter erhöhen - auch in Bayern.

Titelfoto: Peter Kneffel/dpa

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