Neue Parteivorsitzende! Dresdnerin Anne Herpertz entert Piratenschiff
Dresden - Die neue Piraten-Chefin spricht sächsisch! Mit gerade einmal 24 Jahren wurde die Dresdnerin Anne Herpertz am Wochenende zur Vorsitzenden der Freibeuter-Partei gewählt.
"Die Piratenpartei wird mit ihren sozial-liberalen und digitalen Zielen mehr denn je gebraucht. Ich danke allen, die mich bis hierhin unterstützt haben und gemeinsam die Piratenpartei wieder stärken und sichtbarer machen wollen", so Herpertz in einem ersten Statement zu TAG24.
In der Tat war die Unterstützung groß. 79 Prozent aller Anwesenden auf dem Parteitag stimmten für die TU-Studentin. "Ich bin sehr zufrieden damit!"
Und was wird sie jetzt als Erstes anpacken? Unter anderem möchte sich Herpertz für "eine tiefergehende Vernetzung und den Austausch mit den europäischen und internationalen Piratenparteien" einsetzen und "alles geben gegen die drohende Chat-Kontrolle auf EU-Ebene".
Auch die "Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft und Nicht-Regierungsorganisation" soll unter der 24 deutlich verbessert und ausgebaut werden.
Kurzportrait: Das ist Anne Herpertz
Erst vor wenigen Wochen hatte sich Anne im Gespräch mit TAG24 vorgestellt. Hier noch einmal ein Kurzportrait für all diejenigen, die sich nicht das gesamte Interview mit ihr zu Gemüte führen wollen:
Dass Anne Politik lebt, fällt schon nach den ersten Gesprächsminuten mit ihr auf. "Tatsächlich nimmt die Politik fast meine gesamte Freizeit ein", sagt sie und zuckt bei der Frage nach Hobbys mit den Schultern. "Aber im Ernst, ich denke schon, dass da noch etwas Zeit für Freunde und Familie bleibt." Und für ihre Katze Muri, wie Anne Herpertz ergänzt.
Ob das wirklich so ist, wird sich zeigen. Neben ihrer Arbeit als studentische Hilfskraft am Lehrstuhl für Politische Systeme an der TU Dresden steckte sie schon vor der Wahl zur Vorsitzenden etwa 20 bis 30 Stunden die Woche in die Partei.
Warum eigentlich, wen sie mit den Piraten wohl eh keine Wahlen gewinnt? Bei anderen Parteien, deren verkrusteten Strukturen darauf ausgelegt sind, sich erst mal hocharbeiten zu müssen, hätte sie sich nicht wohlgefühlt.
"Es geht ja nicht nur um Mandate oder darum, politisch Karriere zu machen. Es geht um indirekten inhaltlichen Einfluss und die kritische Stimme, die man bieten kann." Jetzt ist die Chance gekommen, ihre kritische Stimme mit einer politischen Position zu vereinen. Wir sind gespannt und bleiben dran!
Titelfoto: Eric Münch