Ex-Regierungschef Kemmerich lobt Söders Entscheidung in Aiwanger-Posse

Erfurt - Der FDP-Landesvorsitzende Thomas Kemmerich (58) hat die Entscheidung des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (56, CSU), an seinem Stellvertreter Hubert Aiwanger (52, Freie Wähler) trotz der Flugblatt-Affäre festzuhalten, gelobt.

Thüringens ehemaliger Ministerpräsident Thomas Kemmerich (58, FDP) befürwortet die Entscheidung von Bayerns Regierungschef Markus Söder (56, CSU), Hubert Aiwanger (52, Freie Wähler) nicht zu entlassen.
Thüringens ehemaliger Ministerpräsident Thomas Kemmerich (58, FDP) befürwortet die Entscheidung von Bayerns Regierungschef Markus Söder (56, CSU), Hubert Aiwanger (52, Freie Wähler) nicht zu entlassen.  © Michael Reichel/dpa

"Gut so - kühlen Kopf bewahren und die Unschuldsvermutung achten", schrieb Kemmerich am Sonntag auf der Internetplattform X, vormals Twitter, zu einem Ausschnitt eines Medienberichts über Söders Entscheidung.

Der Freie-Wähler-Chef und bayerische Wirtschaftsminister Aiwanger war wegen Vorwürfen in die Kritik geraten, dass er zu Schulzeiten ein antisemitisches Flugblatt geschrieben habe.

Er wies dies zurück, räumte aber ein, es seien "ein oder wenige" Exemplare in seiner Schultasche gefunden worden.

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Aiwangers älterer Bruder gab an, das Pamphlet geschrieben zu haben. Aiwanger entschuldigte sich am Donnerstag öffentlich, sprach aber von einer Kampagne gegen ihn. Am Sonntag gab Söder bekannt, an Aiwanger festhalten zu wollen.

Kemmerich war selbst 2020 unter erheblichen politischen Druck geraten und sah sich viel Kritik ausgesetzt.

Damals wurde er mit Stimmen von CDU, AfD und FDP zum Thüringer Ministerpräsidenten gewählt, trat aber nach großer öffentlicher Empörung kurz darauf zurück.

Titelfoto: Michael Reichel/dpa

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