Jetzt also doch: 39-Jährige zeigt Ex-FDP-Vize in der Grapsch-Affäre an!
Dresden - Jetzt doch: Die Betroffene (39) in der Grapsch-Affäre um den ehemaligen FDP-Landes-Vize und Räucher-Drosten-Erfinder Tino Günther (60) hat mit erheblichem zeitlichem Abstand Anzeige erstattet. Gründe und Hintergründe.

Die innerparteilichen Affären in der sächsischen FDP reißen nicht ab. Ende November trennte sich der Landesvorstand wegen finanzieller "Unstimmigkeiten" von Geschäftsführer Michael Gerhardt (43).
Bereits Anfang Juli fiel der inzwischen abgesetzte Landes-Vize Tino Günther durch einen sexuellen Übergriff auf eine Parteikollegin auf. Günther entschuldigte sich und legte - wohl auch auf Druck aus dem Landesvorstand - sein Amt nieder.
Obwohl die Betroffene damals von einer Anzeige abgesehen hat, ist sie nun genau diesen Weg gegangen. Günther habe aus der Situation nicht nur nicht gelernt, sondern verharmlose den Übergriff nach wie vor, begründete die Betroffene gegenüber TAG24 den Meinungsumschwung.
Zudem habe er sich in seinem Kreisverband für Parteifunktionen ins Gespräch gebracht. Aufgrund seines Verhaltens ein absolutes No-Go, sagte die Betroffene.

Aufarbeitung der FDP nicht in Sicht
Der Landesvorstand hat sich nach einigem Zögern zwar vom Verhalten seines Ex-Vize distanziert.
Dennoch genießt Günther nach wie vor einigen Rückhalt, wie es aus dem Umfeld des Vorstands hieß. Die Landesvorsitzende Anita Maaß (46) spreche verharmlosend immer noch von einem "Vorfall".
Von einer wirklichen Aufarbeitung scheint die Partei mehr denn je entfernt.
Titelfoto: Bildmontage: Getty Images/Peter Dazeley, Steffen Füssel