Fridays for Future löchern die FDP: "Würde es dem Klima schaden?"

Berlin - "Steht das F in FDP für Fossile?" Mit einem Katalog von 101 Fragen haben Aktivisten von Fridays for Future jetzt die FDP gelöchert. Die nutzte diesen als Steilvorlage, um ihre Vorstellung von einem besseren Klimaschutz ins Rampenlicht zu rücken. Ein Wort sticht besonders heraus: Emissionshandel.

Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner musste sich teils skurrilen Fragen stellen.
Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner musste sich teils skurrilen Fragen stellen.  © Tobias SCHWARZ / AFP

Aber der Reihe nach. Nicht jede der 101 Fragen, welche die Aktivisten aus Hunderten von Vorschlägen ausgewählt hatten, war wirklich sinnvoll. Auf die F-Frage konterte die FDP beispielsweise trocken mit: "Nein. Aber stehen die F in FFF für flache Fun-Fragen?"

Auch auf die Frage "Gratuliert Christian Lindner dem Porsche- & VW-Chef jedes Jahr zum Geburtstag?", kam mit "Würde es dem Klima schaden?" eine ebenso flache Antwort. Aus den restlichen 99 Antworten ließ sich dann aber doch so einiges interessantes herauslesen.

So wies die FDP Kritik an ihrem Handeln zurück und stellte ein für sie "maßgebliches Instrument" für den Klimaschutz in den Vordergrund - den Emissionshandel. "Daraus ergibt sich ein am Markt gebildeter CO2-Preis, der real darstellt, was die Einsparung einer Tonne CO2 kostet", so die FDP.

FDP will auf CO2-Deckel setzen

Schon einmal hatte sich die Organisation "Fridays for Future" die FDP zur Zielscheibe gemacht. Hier im Juni in Berlin.
Schon einmal hatte sich die Organisation "Fridays for Future" die FDP zur Zielscheibe gemacht. Hier im Juni in Berlin.  © John MACDOUGALL/AFP

Wenn es keine Veränderung gebe, werde CO2 in Zukunft sehr viel teurer. "Wir sind aber überzeugt, dass etwas passiert - denn spätestens durch den CO2-Preis wird es zum ureigensten Interesse von Unternehmen und Verbraucherinnen und Verbrauchern, ihren CO2-Fußabdruck zu reduzieren."

Ein übergreifender Emissionshandel mindestens auf EU-, noch besser auf internationaler Ebene sei dringend nötig, heißt es weiter.

Durch einen "dichten CO2-Deckel" werde für eine sichere Erreichung der Pariser Klimaziele gesorgt.

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Weiter stellen sich die Liberalen gegen staatliche Vorschriften zur Verringerung des CO2-Ausstoßes.

"Technologieoffenheit bedeutet gerade, sich nicht gegen einzelne Technologien zu sperren, sondern allen Entwicklungen eine faire Chance zu geben."

Auch von einem Tempolimit wollen sie weiter nichts wissen. "Anders als oft behauptet ist das Tempolimit weder eine besonders wirkungsvolle noch billige Klimaschutzmaßnahme. Unter realistischen Modellannahmen werden nur wenige Prozent der Kraftstoffverbräuche des Individualverkehrs reduziert, das jedoch zu erheblichen Zeitkosten."

Titelfoto: Tobias SCHWARZ/AFP

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