Sex-Skandal in der Linkspartei: Etliche weitere Betroffene melden sich
Wiesbaden/Berlin - Wie "Der Spiegel" bereits am Freitag berichtete, soll es bei der Linkspartei in Hessen jahrelang sexuelle Übergriffe gegeben haben. Jetzt haben sich weitere Betroffene diesbezüglich gemeldet.
Nach dem Bekanntwerden von Vorwürfen sexueller Übergriffe bei den hessischen Linken haben sich an die mit der Partei verbundene Linksjugend Solid zahlreiche weitere mutmaßlich Betroffene gewendet.
Solid-Bundessprecherin Sarah Dubiel sprach am Sonntag auf Anfrage von mehr als 20 weiteren Betroffenen aus mehreren Landesverbänden. Über weitere mutmaßliche Fälle hatte zuvor "Spiegel Online" berichtet.
"Der Spiegel" hatte am Freitag mutmaßliche Fälle von sexualisierter Gewalt in der hessischen Linkspartei öffentlich gemacht. Es gebe verschiedene Dokumente mit Hinweisen auf "mutmaßliche Grenzüberschreitungen, Machtmissbrauch und eine toxische Machokultur", schrieb das Nachrichtenmagazin nach Gesprächen mit zehn Frauen und Männern.
Die hessische Linkspartei will als weiteren Schritt zur Aufarbeitung von Vorwürfen sexueller Übergriffe "neutrale" Vertrauensleute finden, wie sie am Samstag erklärte.
Dies komme zu spät und sei nur präventiv, kritisierte Dubiel: "An den aktuellen Fällen wird sich dadurch nichts ändern."
Titelfoto: Christoph Soeder/dpa