Linken-Politikerin sieht ihre Partei in Bedeutungslosigkeit versinken
Leipzig - Die sächsische Linke-Politikerin Sabine Zimmermann (61) sieht ihre Partei nach dem Krisentreffen in Leipzig vor dem Niedergang.
"Vor Leipzig stand Die Linke am Abgrund, heute ist sie schon einen Schritt weiter", sagte sie am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. Leipzig werde den Absturz in die Bedeutungslosigkeit noch beschleunigen.
Sie warf der Parteispitze vor, den Keil in der Partei noch tiefer getrieben zu haben. Vor allem in der Außen- und Friedenspolitik würden weite Teile der "Funktionärsclique" linke Ideale verraten: "Man will im Mainstream mitschwimmen, statt Alternativen aufzuzeigen, wie es von einer Opposition erwartet wird."
Spitzenfunktionäre der Linken gingen am Samstag auf einem Treffen in Leipzig auf Distanz zur früheren Fraktionschefin Wagenknecht (53). Diese hatte die Parteispitze kritisiert und eine eigene Parteigründung in den Raum gestellt.
Die Bundesvorsitzenden Janine Wissler (41) und Martin Schirdewan (47) luden alle wichtigen Funktionsträger nach Leipzig, um sich Rückendeckung zu holen. Wagenknecht war nicht dabei.
Zimmermann saß viele Jahre für Die Linke im Bundestag und sich dabei vor allem als Sozialpolitikerin einen Namen gemacht. Im Bundestag wirkte sie zuletzt als Vorsitzende des Ausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Titelfoto: Sina Schuldt/dpa