Linken-Politiker will Kosten für Fahrschüler senken: "Jeder muss ihn sich leisten können!"
Bitterfeld-Wolfen - Angesichts der stark gestiegenen Kosten für einen Führerschein fordert der Linken-Politiker Jan Korte (47) eine staatliche Subventionierung der Fahrschulkosten für junge Menschen.
"Jeder, der einen Führerschein braucht, muss ihn sich auch leisten können", sagte Korte der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag. "Wo der Bus fünfmal am Tag hält, bedeutet ein Führerschein Teilhabe, bessere Bildungs- und Ausbildungschancen und wirkt sich so nachweislich auf die soziale Mobilität aus."
Korte ist Abgeordneter des ländlich geprägten Wahlkreises Anhalt in Sachsen-Anhalt. Dass der Führerschein für viele junge Menschen "weiterhin alternativlos ist", sei auch das Ergebnis "jahrzehntelanger schlechter Verkehrspolitik", kritisierte er.
Seit 1994 etwa seien rund 5200 Schienenkilometer in Deutschland stillgelegt worden. "Der Rest ist teils in miserablem Zustand."
Und: Auf dem Land "kann man aufgrund des jahrzehntelangen Versagens in der Verkehrspolitik auch in den nächsten zehn Jahren nicht mit einer besseren ÖPNV-Anbindung rechnen".
Führerschein kostet bis zu 4400 Euro - und wird immer teurer
Von einer Subventionierung des Führerscheins würden sowohl die Menschen als auch die Wirtschaft profitieren, argumentierte Korte.
"Wenn die FDP schon Kohle fürs Auto lockermachen möchte, dann doch lieber" dafür - statt für eine Park-Flatrate in den überfüllten Innenstädten. Subventionierte Führerscheine "wären eine pragmatische Lösung, um junge Menschen auf dem Land unmittelbar und im Hier und Jetzt zu unterstützen", warb der Linken-Politiker.
Ein Führerschein in Deutschland kostet laut ADAC zwischen 2100 und 4400 Euro. Die Preise sind in den vergangenen Jahren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes kräftig angestiegen - im Jahr 2021 um fast zehn Prozent, im Jahr 2022 um fast elf Prozent und im vergangenen Jahr um fast acht Prozent.
Die Preise für ihre Leistungen können Fahrschulen selbst bestimmen; sie müssen ihre Preise aber transparent machen.
Titelfoto: Hendrik Schmidt/dpa