Landesparteitag endete im Eklat: Jetzt beginnt die Linke ihren Bundesparteitag
Halle (Saale) - Die Linke beginnt am Freitag ihren dreitägigen Bundesparteitag in Halle an der Saale in Sachsen-Anhalt.
Nach einer Serie von Wahlniederlagen und der Abspaltung des Flügels um Sahra Wagenknecht (55) hofft die Partei, wieder Tritt zu fassen. Inhaltlich will sie mit Offenheit für Asyl und Migration sowie mit sozialen Themen wie Mietendeckel, Gesundheit, Pflege oder Rente punkten. Am Samstag wird eine neue Parteispitze gewählt.
Streit könnte es auf dem Parteitag um die Haltung zum Nahost-Konflikt und den Kampf gegen Antisemitismus geben. Ein Landesparteitag in Berlin hatte vor einigen Tagen wegen dieser Themen im Eklat geendet. Intern umstritten ist bei der Linken auch die Forderung nach einem bedingungslosen Grundeinkommen.
Erklärtes Ziel der Linken ist, nach der nächsten Wahl wieder in Fraktionsstärke in den Bundestag einzuziehen. Derzeit liegt sie aber bundesweit in Umfragen bei nur bei drei bis vier Prozent. Bei der Europawahl im Juni und bei den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg hatte sie sehr schlecht abgeschnitten.
Die Vorsitzenden Janine Wissler (43) und Martin Schirdewan (49) ziehen sich nun zurück. Um die Nachfolge bewerben sich der frühere Bundestagsabgeordnete Jan van Aken (63) und die Publizistin Ines Schwerdtner (35), die als Doppelspitze antreten wollen. Ein weiterer Kandidat ist der Thüringer Matthias Krichling.
Titelfoto: Britta Pedersen/dpa