Ex-Linke-Chefin Hennig-Wellsow spricht sich für Waffenlieferungen an die Ukraine aus

Erfurt - Die frühere Bundesvorsitzende der Linken, Susanne Hennig-Wellsow (45), hat sich einem Medienbericht zufolge für Waffenlieferungen an die Ukraine ausgesprochen.

Die Linke-Bundestagsabgeordnete Susanne Hennig-Wellsow (45) begründete die Waffenlieferungen damit, dass man mit dem russischen Präsidenten Putin gar nicht verhandeln könnte, wenn die Ukrainer nicht wehrhaft gewesen wären.
Die Linke-Bundestagsabgeordnete Susanne Hennig-Wellsow (45) begründete die Waffenlieferungen damit, dass man mit dem russischen Präsidenten Putin gar nicht verhandeln könnte, wenn die Ukrainer nicht wehrhaft gewesen wären.  © Fabian Sommer/dpa

"Wenn ich der Ukraine das Recht zubillige, sich gegen einen Aggressor zu verteidigen, dann muss ich ihr die nötigen Mittel geben", sagte die Bundestagsabgeordnete der Thüringer Allgemeinen (Samstag).

Die 45-Jährige war zwischen Ende Februar 2021 und April 2022 Bundesvorsitzende der Linken, ehe sie schließlich zurücktrat. Zuvor war sie viele Jahre lang Landespartei- und Fraktionschefin der Linken in Thüringen.

Sie gilt als eine der Architekten der rot-rot-grünen Koalition im Freistaat. Größere Bekanntheit hatte sie auch erlangt, als sie Kurzzeit-Ministerpräsident Thomas Kemmerich (58, FDP) nach seiner Wahl, bei der AfD-Stimmen den Ausschlag gegeben hatten, Blumen vor die Füße warf.

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Mit Blick auf die Linke im Bund sagte Hennig-Wellsow der Thüringer Allgemeinen, ihre Partei müsse ehrlich zu sich sein. "Wir könnten gar keine Verhandlungen mit Putin fordern, wenn die Ukrainer nicht wehrhaft gewesen wären", sagte sie. Sie persönlich wolle ihre Freiheit "nicht auf Kosten der Freiheit anderer Menschen denken".

Ihrer Ansicht nach sei die Linke im Bund verunsichert. "Die Wähler sind es auch." Es sei nicht klar, wofür die Linke heute stehe. "Ein gemeinsamer Plan ist weder von außen noch von innen zu erkennen."

Titelfoto: Fabian Sommer/dpa/Montage

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