Erst Strafanzeige gegen Merz, dann Streit im Linken-Vorstand: "Habe damit nix zu tun!"
Berlin - Aus der Spitze der Linkspartei heraus wurde Strafanzeige gegen CDU-Chef Friedrich Merz (67) gestellt. Doch einig schien sich der Parteivorstand über diesen Schritt nicht zu sein.
"Ich habe Friedrich Merz wegen Volksverhetzung angezeigt", erklärt Daphne Weber (27), Vorstandsmitglied der Linken, in einem Beitrag via "X" (ehemals Twitter) am Mittwoch.
Mit diesem rechtlichen Schritt reagiert sie auf die kontroversen Aussagen des CDU-Parteichefs über Geflüchtete, die "sich beim Arzt die Zähne neu machen" lassen würden, während deutsche Bürger dafür nicht einmal Termine bekommen würden.
Weber sei "nicht bereit", den "täglichen Rechtsruck" sowie die "täglichen Grenzverschiebungen" weiter hinzunehmen: "Friedrich Merz haut jeden Tag irgendeinen rassistischen Müll raus!"
Die Linken-Politikerin befürchtet durch solch provokante Aussagen eine Gefährdung des "öffentlichen Friedens".
Ein weiteres Mitglied des Linken-Parteivorstands, Didem Aydurmus (39), distanziert sich jedoch prompt von der Aktion ihrer Kollegin.
Kritik aus eigener Partei: "Habe damit nix zu tun!"
"Hiermit möchte ich mich als einzige migrantische Frau im Parteivorstand von diesem Vorgang distanzieren", schreibt Aydurmus am Mittwoch.
Sie habe "damit nix zu tun" und halte die Strafanzeige für "undurchdacht" und "kontraproduktiv".
Diese Uneinigkeit innerhalb der Parteiführung wirft kurz vor den Landtagswahlen in Bayern und Hessen kein gutes Licht auf "Die Linke", die in beiden Parlamenten um den Einzug kämpfen muss.
Einer aktuellen INSA-Umfrage zufolge liegt "Die Linke" in Hessen derzeit nur bei vier Prozent, in Bayern bei zwei Prozent.
Zuletzt stand die Partei vor allem aufgrund der Streitigkeiten mit Sahra Wagenknecht (54) im Fokus der Öffentlichkeit.
Titelfoto: Bildmontage: Screenshot/X/@DAydurmus, Screenshot/X/@dieLinke