Aus und vorbei: Franziska Brychcy will den Linke-Landesvorsitz abgeben

Von Andreas Heimann

Berlin - Die Linke-Politikerin Franziska Brychcy (41) kandidiert nicht wieder für den Landesvorsitz.

Franziska Brychcy (41) sei zu der Erkenntnis gekommen, dass die Arbeit als Parteivorsitzende und im Landesparlament zwei Vollzeitjobs seien.  © Annette Riedl/dpa

Sie habe sich entschieden, bei der turnusmäßigen Vorstandswahl im Mai nicht erneut anzutreten, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur.

Die studierte Politikwissenschaftlerin ist seit Mai 2023 Landesvorsitzende, zusammen mit Maximilian Schirmer (35). Der Berliner Landesverband wird seitdem zum ersten Mal von einer Doppelspitze geführt. Brychcy ist außerdem seit 2016 Mitglied im Abgeordnetenhaus und dort stellvertretende Fraktionsvorsitzende sowie bildungspolitische Sprecherin der Fraktion.

Sie sei zu der Erkenntnis gekommen, dass die Arbeit als Parteivorsitzende und im Landesparlament tatsächlich zwei Vollzeitjobs seien, sagte Brychcy. "Ich habe mich entschieden, mich mit voller Kraft auf mein Mandat im Abgeordnetenhaus zu konzentrieren."

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Angesichts der zahlreichen Kürzungen des schwarz-roten Senats im Bildungsbereich sei ihr das umso wichtiger. Hinzu kommen persönliche Gründe, wie die Linken-Politikerin erklärte. Sie habe fünf Kinder. "Und die haben mir auch gespiegelt, dass sie mich brauchen."

Mit ihrem Co-Vorsitzenden Maximilian Schirmer, der anders als sie im Mai wieder antreten wolle, sei ihre Entscheidung abgestimmt, sagte Brychcy. Den Landesvorstand habe sie am Abend darüber informiert.

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Franziska Brychcy hatte "einige schwierige Zeiten durchzustehen"

Franziska Brychcy (41) ist seit Mai 2023 Landesvorsitzende, zusammen mit Maximilian Schirmer (35).  © Christoph Soeder/dpa

"Wir hatten zwei sehr bewegte Jahre mit einer Bundestagswiederholungswahl, einer Europawahl und jetzt mit der Bundestagswahl, wo wir in Berlin als Linke erstmals stärkste Kraft geworden sind", so die Linke-Politikerin.

"Und wir hatten auch einige schwierige Zeiten durchzustehen", räumte Brychcy ein und wies unter anderem auf den jüngsten Landesparteitag hin.

Dabei hatte es über die Haltung der Berliner Linke zum Antisemitismus erregte Diskussionen und anschließend Parteiaustritte prominenter Mitglieder wie von Ex-Kultursenator Klaus Lederer (50) gegeben.

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Der Landesverband, der inzwischen mehr als 14.000 Mitglieder zählt, soll auch künftig von einer Doppelspitze geführt werden. Gewählt wird sie beim Landesparteitag am 17./18. Mai.

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