CSU-Warnschuss nach Landtagswahl: Ist die Union auf dem "gefährlichen Holzweg"?

Nürnberg - Aus der CSU kommen kritische Stimmen zu einer möglichen Zusammenarbeit der Union mit dem Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) nach den Landtagswahlen vom vergangenen Sonntag in Thüringen und Sachsen.

Bernd Posselt (68, CSU) rechnet mit den AfD- und BSW-Politikern in Thüringen und Sachsen ab.
Bernd Posselt (68, CSU) rechnet mit den AfD- und BSW-Politikern in Thüringen und Sachsen ab.  © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

CSU-Parteivorstandsmitglied Bernd Posselt (68) bezeichnete es als "gefährlichen Holzweg", mit dem BSW über mögliche Koalitionen zu verhandeln.

Darüber, dass der Thüringer AfD-Politiker Björn Höcke (52) ein "lupenreiner Nazi" sei, herrsche weitgehender Konsens. Das dürfe aber nicht dazu führen, das BSW zu verharmlosen, betonte Posselt.

Parteigründerin und Namensgeberin Sahra Wagenknecht (55) bezeichnete er als die "friedensgefährdende Chefpropagandistin Wladimir Putins" sowie den "menschgewordenen Hitler-Stalin-Pakt".

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Wenn die CDU ihren Brandmauer-Beschluss nicht formalistisch, sondern sinngemäß betrachte, müsse er eher gegen AfD und BSW angewandt werden und nicht gegen die "spärlichen Reste der Linkspartei".

CSU warnt vor Zusammenarbeit mit dem Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW)

Sahra Wagenknecht (55) wurde vom CSU-Vorstand als "Chefpropagandistin Wladimir Putins" bezeichnet. Das von ihr gegründete BSW zählt zu den Wahlsiegern in Thüringen und Sachsen.
Sahra Wagenknecht (55) wurde vom CSU-Vorstand als "Chefpropagandistin Wladimir Putins" bezeichnet. Das von ihr gegründete BSW zählt zu den Wahlsiegern in Thüringen und Sachsen.  © Christoph Soeder/dpa

Zuvor hatte bereits Parteichef Markus Söder (57) gesagt, dass er sich etwa in Thüringen eine Zusammenarbeit mit dem BSW unter bestimmten Umständen schwierig vorstellen könne, besonders dann, wenn die Parteigründerin selbst Teil der Verhandlungen werde.

Eine Kooperation mit der Linken hatte er explizit nicht ausgeschlossen.

Titelfoto: Bildmontage: Karl-Josef Hildenbrand/dpa, Christoph Soeder/dpa

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