CSU sagt Pyro harten Kampf an: Herrmann droht bundesweit mit Geisterspielen!
München - Pyrotechnik ist jetzt ein Verbrechen. Zugegeben, das hat Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (67) in dieser Form nicht gesagt, doch er möchte ganz harte Kante gegen Knaller und Feuerwerk in Fußballstadien zeigen.
In der "Sport Bild" drohte der CSU-Politiker etwa mit härteren Strafen, sollte es zum Knall(en) kommen. Beispielsweise, wenn sich zeigen sollte, dass ein Verein kein zuverlässiger Veranstalter mehr wäre.
Genauer gesagt: Wenn die Stadt feststellt, dass Kontrollen am Stadion nicht sauber durchgeführt werden oder das Mitbringen der Pyro toleriert wird.
"Dann könnte die Stadt entscheiden, keine Genehmigung für ein Spiel vor Zuschauern mehr zu erteilen", so Hermann. Er selbst organisiert gerade ein Treffen zwischen Bundesinnenministerin Nancy Faeser (54, SPD), den Innenministern der jeweiligen Bundesländer sowie natürlich DFB und DFL.
Der Gipfel steht Mitte Oktober auf dem Plan. Ob hierbei eine Lösung gefunden wird, die für alle Betreffenden einen guten Kompromiss darstellt, bleibt abzuwarten.
Joachim Herrmann: Spiele ohne Fans seien "vielen eine Lehre"
Fest steht: Die Ressourcen bei den Polizeibehörden sind andernorts besser eingesetzt, als dass sie wegen Pyrotechnik an Stadien gebunden sind.
Bereits im kommenden Monat bietet eine "Zuschauer-Bremse" einen kleinen Vorgeschmack auf das, was drohen könnte – zumindest für eine Seite der Fans.
Am 6. Oktober empfängt Eintracht Braunschweig im Zweitliga-Derby Hannover 96. Wegen der Ausschreitungen in der Vergangenheit dürfen dann nur 1260 Anhänger der "Roten" ins Stadion.
"Es ist die letzte Chance", kündigte Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (56, SPD) an. Und auch ihr bayerisches Pendant stößt in dem Interview ins gleiche Horn.
Das Beschränken oder komplette Ausgrenzen von Fans in den Arenen – eigenen oder gegnerischen – sei "vielen eine Lehre", so Herrmann.
Titelfoto: Montage: Roland Weihrauch/dpa + Matthias Balk/dpa