Wegen Friedrich Merz: Clip zum Gesetz gegen Vergewaltigung in der Ehe verbreitet sich im Netz
Berlin - Mehr als 20 Jahre wurde im Bundestag über ein Gesetz zur Strafbarkeit von Vergewaltigung in der Ehe diskutiert. Dazu wird in den sozialen Netzwerken gerade vermehrt ein altes "Tagesschau"-Video geteilt. Ein Grund dafür ist Friedrich Merz (64, CDU).
Das Video zeigt Grünen-Politikerin Petra Kelly im Jahr 1983 im Bundestag. Sie fragt: "Sind sie dafür, dass die Vergewaltigung in der Ehe auch in das Strafgesetzbuch kommt?"
"Nein!", antwortet Detlef Kleinert von der FDP. Männer in seinem Umkreis brechen in Gelächter aus.
Es gebe Unterschiede zwischen einem Ehemann, der "aus Rücksichtslosigkeit oder Verlust an Selbstbeherrschung oder vermeintlichem Recht auf sexuellen Verkehr seine Frau zwingt" und Männern, die fremde Frauen vergewaltigen, sieht man später CDU-Mann Wolfgang von Stetten sagen - im Jahr 1995.
Zwei Jahre später wurde im Bundestag das Gesetz zur Bestrafung von Vergewaltigung in der Ehe beschlossen. 138 Abgeordnete stimmten dagegen - darunter auch Friedrich Merz, Kandidat für den CDU-Vorsitz und die Kanzlerkandidatur.
Das Video der Tagesschau wurde eigentlich zum 20. Jahrestag des Gesetzes vor zwei Jahren produziert, erfreut sich aber wieder großer Beliebtheit in den Sozialen Netzwerken, wie "jetzt" berichtet.
So kommentiert bei Twitter ein User: "Hätten Männer wie Friedrich Merz sich durchgesetzt, wäre Vergewaltigung in der Ehe bis heute legal." Eine andere Userin schreibt: "Merz will Burkaverbot um die Rechte der Frau zu schützen. Aber Vergewaltigung in der Ehe ist cool für ihn."
Auch Politiker teilten den Clip. So schreibt etwa Ricarda Lang (29, Grüne): "Wenn man sich dieses Video anschaut, kommt es einem vor, als wäre das alles länger als 20 Jahre her."
"Dann erinnert sich man daran, dass einer von denen, für die Vergewaltigung in der Ehe eine Lappalie war, von manchen jetzt als nächster Kanzler gehandelt wird #Merz"